Medizin
Meningokokken: Ausbruch in Florida unter MSM
Donnerstag, 23. Juni 2022
Atlanta – In Florida ist es unter Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), zu einem Ausbruch von Meningokokkenerkrankungen gekommen. Bisher sind laut den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) 24 Patienten an einer Meningitis erkrankt und 6 daran gestorben. Die CDC riefen die Risikogruppe auf, sich impfen zu lassen.
Tödliche Erkrankungen mit Neisseria meningitidis sind selten. Obwohl die gramnegativen Diplokokken bei etwa 10 % der Bevölkerung im Nasen-Rachen-Raum nachweisbar sind, kommt es selten zu einer invasiven Erkrankung, die dann allerdings rasch zum Tod führen kann.
Der Erreger kann zwar gut mit Antibiotika abgetötet werden und Resistenzen sind selten ein Problem. Die Letalität steigt jedoch rasch an, wenn nicht frühzeitig die richtige Diagnose gestellt wird.
Die meisten Erkrankungen treten bei Kleinkindern auf. Einen 2. Erkrankungsgipfel gibt es im Jugendalter. Die Übertragung erfolgt in der Regel über oropharyngeale Sekrete, etwa bei sexuellen Kontakten. MSM waren zuletzt 2012/13 als Risikogruppe in Erscheinung getreten, als es in Berlin zu einem Cluster mit 5 invasiven Meningokokkenerkrankungen kam.
Damals gab es 3 Todesfälle. Alle Erkrankungen waren durch Bakterien der Serogruppe C ausgelöst worden, für den es einen Impfstoff gibt. Die STIKO empfiehlt ihn 2006 für Kinder im Alter von 2 Jahren (mit individueller Nachholung bis zum Alter von 17 Jahren).
Welcher Serotyp für den aktuellen Cluster in Florida verantwortlich ist, wird aus der Pressemitteilung der CDC nicht klar. Die Behörde rät den MSM jedoch dringend zu einer Impfung mit der aktuellen MenACWY-Vakzine, die alle 4 wesentlichen Serogruppen erfasst. © rme/aerzteblatt.de
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