Ärzteschaft
Coronainfektionen: Telefonische Ersteinschätzung signalisiert hohe Dunkelziffer
Freitag, 24. Juni 2022
Berlin – Die Daten der medizinischen Ersteinschätzungen der Patientenservice-Nummer 116117 können signalisieren, wie viele Menschen in Deutschland aktuell mit SARS-CoV-2 infiziert sind. Darauf weist das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hin, das die Daten regelmäßig auswertet.
Die Coronasommerwelle führt zu steigenden Meldezahlen bei den Infektionen mit SARS-CoV-2. In die Statistiken des Robert-Koch-Instituts zu den Coronaneuinfektionen gehen aber nur die mittels PCR gesicherten Fälle ein. Viele Experten gehen daher davon aus, dass die eigentlichen Erkrankungszahlen deutlich höher sind.
„Die Zahl der Hilfesuchenden, die sich wegen Symptomen von Atemwegserkrankungen an die Servicenummer 116117 wenden, steigt gerade rapide an. Man erkennt daran ganz deutlich, dass Arztpraxen und ärztlicher Bereitschaftsdienst jetzt zunehmend mit der Coronasommerwelle zu tun haben, vor der Gesundheitsminister Lauterbach gewarnt hat“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried.
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Unter den derzeit 101 verschiedenen erfassten Beschwerdebildern bei der Ersteinschätzung befinden sich typische Anzeichen für akute respiratorische Erkrankungen (ARE). Dies sind zum Beispiel Atembeschwerden, COVID-19-Symptomatik, Erkältung/Grippaler Infekt, Fieber, Hals-/Rachenschmerzen, Husten, Kopfschmerzen und Schluckbeschwerden.
In den Sommermonaten beträgt der Anteil mit ARE-Symptomatik laut dem Zi in der Regel 25 Prozent, in den Wintermonaten liege dieser deutlich höher. Während der Corona-Infektionswellen steige der Anteil typischerweise deutlich an – was im Augenblick wieder der Fall sei: Am 13. Juni lag er bei fast 50 Prozent. © hil/aerzteblatt.de

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