Ärzteschaft
Sachsen: Plädoyer für anonymen Behandlungsschein
Montag, 27. Juni 2022
Dresden – Die Sächsische Landesärztekammer (SLÄK) und die Landesapothekerkammer (SLAK) haben sich gemeinsam unterstützend zu den Bemühungen um einen anonymen Behandlungsschein positioniert. Durch diesen soll eine geregelte medizinische und pharmazeutische Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung erreicht werden.
Der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Erik Bodendieck, sowie Apothekerkammerpräsident Friedemann Schmidt äußerten aus ihrer heilberuflichen Sicht der Auffassung, dass alle in Sachsen lebenden Menschen im Krankheitsfall ausreichend medizinisch und pharmazeutisch versorgt werden müssten – ganz gleich, ob sie über eine Krankenversicherung verfügten oder nicht.
Beide Präsidenten unterstützen entsprechende Aktivitäten, die die medizinische und pharmazeutische Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung durch einen aus öffentlichen Mitteln finanzierten anonymen Behandlungsschein zum Ziel haben.
Über ein damit verbundenes Clearingverfahren solle für die betroffenen Personengruppen darüber hinaus die Integration in das Regelsystem der gesetzlichen Krankenversicherung realisiert werden.
„Im Zuge der Coronapandemie haben wir sehr deutlich gesehen, wie gefährlich es nicht nur für den Einzelnen, sondern für die gesamte Gesellschaft werden kann, wenn Krankheiten nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden“, betonten Bodendieck und Schmidt.
Eine ausschließlich über Spenden finanzierte Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung, an der sich Ärzte sowie Apotheker ehrenamtlich beteiligen, sei „zwar aller Ehren wert“, habe jedoch finanzielle, fachliche und zeitliche Grenzen. Gemeinsames Ziel müsse es deshalb sein, Menschen ohne Krankenversicherung möglichst schnell in das Regelsystem der Versorgung zu integrieren. © EB/aerzteblatt.de

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