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Medizin

Omikron-Impfstoff von Biontech erzielt hohe Antikörper-Antwort auch gegen BA.4 und BA.5

Montag, 27. Juni 2022

/picture alliance / ZUMAPRESS.com, Tunahan Turhan

Mainz – Nach Moderna hat jetzt auch Biontech/Pfizer erste Studienergebnisse zu einem auf die Omikron-Va­riante BA.1 von SARS-CoV-2 angepassten Impfstoff vorgestellt. Der Impfstoff erzielte – einmal als monova­lenter Impfstoff und dann als bivalente Vakzine in Kombination mit BNT162b2 – nicht nur eine gute Wirkung gegen BA.1. Auch die derzeit dominierenden Varianten BA.4 und BA.5 wurden, wenn auch im geringeren Maße, neutralisiert.

Die beiden Hersteller von mRNA-Vakzinen hatten frühzeitig angekündigt, ihre Impfstoffe an die neuen Vari­an­ten von SARS-CoV-2 anzupassen. Dies ist in kürzester Zeit möglich. Die Wirksamkeit der veränderten Vakzine muss jedoch erneut in klinischen Studien geprüft werden, da jede Änderung eines Impfstoffs sich auf die Ver­träglichkeit auswirken kann. Hier scheint es nach den bisher von Moderna und Biontech/Pfizer vorgestellten Daten keine Probleme zu geben.

Die Daten zur Immunogenität lassen eine bessere Schutzwirkung erwarten. Moderna hatte die Daten in der letzten Woche vorgestellt. Der bivalente Impfstoff, der die (notfallmäßig) zugelassene Vakzine mRNA-1273 mit mRNA-1273.214 kombiniert, erzielte in der laufenden Phase 2-/3-Studie als Booster eine deutliche Anti­körper-Antwort gegen die Variante BA.1, gegen die er konzipiert wurde. Aber auch die derzeit dominierenden Varianten BA.4 und BA.5 werden erfasst.

Biontech/Pfizer stellt jetzt ähnliche Ergebnisse vor. Ein monovalenter Impfstoff, der an BA.1 angepasst ist, zeigte als 4. Impfung (2. Auffrischung) bei den beiden Dosierungen von 30 µg oder 60 µg einen 13,5-fachen bzw. 19,6-fachen Anstieg der neutralisierenden geometrischen Mittelwerte gegen BA.1. Gegenüber dem der­zeit verwendeten Impfstoff war das ein um den Faktor 2,23 beziehungsweise 3,15 höherer Wert.

Ein bivalenter Impfstoffkandidat zeigte in den Dosierungen von 30 µg oder 60 µg einen 9,1-fachen bezieh­ungs­weise 10,9-fachen Anstieg gegen Omikron. Gegenüber BNT162b2 ist dies ein um 56 % beziehungsweise 97 % höherer Wert.

Erste Neutralisierungstests ergaben, dass die durch den Impfstoff erzeugten Seren auch die Omikron-Varian­ten BA.4/BA.5 von der Infektion von Zellkulturen abhalten können, wobei die Wirkung jedoch dreimal schwä­cher war als gegen BA.1.

Beide Unternehmen streben die zügige Zulassung ihrer Impfstoffvarianten an. Eine erste Entscheidung könnte noch in dieser Woche fallen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat für den 28. Juni eine Beratertagung (VRBPAC) anberaumt, die die Anpassung der mRNA-Impfstoffe an die Varianten zum Thema hat. Die Internationale Koalition der Arzneimittelzulassungsbehörden (ICMRA) will sich am 30. Juni treffen. © rme/aerzteblatt.de

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