Vermischtes
Techniker Krankenkasse fährt Defizit ein
Freitag, 1. Juli 2022
Hamburg – Die Techniker Krankenkasse (TK) hat das vergangenen Geschäftsjahr mit einem Defizit von 427 Millionen Euro abgeschlossen. Die Ausgaben für die medizinische Versorgung stiegen auf 32,8 Milliarden Euro und damit um 6,7 Prozent je Versicherten. Das teilte die TK heute mit.
„Die Finanzlage ist für die gesamte gesetzliche Krankenversicherung herausfordernd“, sagte Dominik Kruchen, alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats und Arbeitgebervertreter der RK. Die Ausgaben für Gesundheit stiegen, auch wegen der teuren Gesundheitspolitik der vergangenen Jahre.
Dadurch sei eine Milliardenlücke in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) entstanden, die im vergangenen Jahr auch durch die Beitragszahler geschlossen worden sei, da die Krankenkassen mehr als acht Milliarden Euro ihrer Reserven abgeführt haben. Die TK allein habe 1,4 Milliarden Euro dazu beigetragen. Dies spiegele sich im Finanzergebnis wider.
Mit Blick auf das kommende Jahr und die bekannt gewordenen Eckpunkte für ein Finanzierungsgesetz aus dem Bundesministerium für Gesundheit, das die prognostizierte Finanzlücke von etwa 17 Milliarden Euro in der GKV schließen solle, forderte Dieter F. Märtens, alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats und Versichertenvertreter, Planungssicherheit.
„Es ist wichtig, dass die Politik nun endlich handelt“, sagte er. Dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag steigen und wiederum Reserven der Kassen eingezogen werden sollten, sei jedoch eine weitere Belastung für die Beitragszahler – und erneut ein Eingriff in die Entscheidungsspielräume der Selbstverwaltung. „Wir erwarten politische Lösungen, um die Finanzen nachhaltig für die kommenden Jahre zu stabilisieren.“
Die Zahlen zum Geschäftsjahr 2021 zeigen außerdem, dass die TK weiter gewachsen ist. Mehr als 10,8 Millionen Menschen waren zum Stichtag 1. Januar 2022 bei der TK versichert, ein Plus von einem Prozent. Bei den Mitgliedern ist ein Anstieg von 1,3 Prozent auf rund 8,3 Millionen zu verzeichnen.
Ebenso veröffentlicht wurde die Jahresrechnung der TK-Pflegeversicherung. Sie weist einen Jahresüberschuss von 425 Tausend Euro auf, die Leistungsausgaben stiegen auf rund 3,5 Milliarden Euro. © may/EB/aerzteblatt.de

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