Ärzteschaft
Lyme-Borreliose bei 325.000 gesetzlich Krankenversicherten diagnostiziert
Montag, 11. Juli 2022
Berlin – Ärzte haben im vergangenen Jahr bei 325.000 gesetzlich Krankenversicherte eine Borreliose diagnostiziert. Regional bestehen nach wie vor deutliche Unterschiede beim Risiko, sich nach einem Zeckenbiss zu infizieren. Das geht aus einer Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hervor.
„Vorbeugender Gesundheitsschutz wird deutlich wichtiger, weil sich Zecken auch in Folge des Klimawandels als Überträger von gefährlichen Krankheitserregern immer weiter ausbreiten“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried.
Der Auswertung vertragsärztlicher Abrechnungsdaten zufolge variiert die Diagnosehäufigkeit zwischen 232 in Hamburg und 839 je 100.000 Versicherten in Sachsen. Die höchsten Werte sind in den ostdeutschen Bundesländern Thüringen (727), Brandenburg (624) und Sachsen-Anhalt (597) sowie in Bayern (590) zu beobachten.
Mit einer Diagnosehäufigkeit von 442 Mitgliedern der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) pro 100.000 Versicherten zeigen die vertragsärztlichen Abrechnungsdaten im Vergleich zum Vorjahr bundesweit einen leichten Rückgang um drei Prozent.
Die Werte gaben in Bayern mit minus acht Prozent am stärksten nach, gefolgt von Westfalen-Lippe (minus 6,7 Prozent), Rheinland-Pfalz (minus 6,2 Prozent) und Saarland (minus 6,0 Prozent). Die höchsten Zunahmen gab es in Sachsen-Anhalt (plus 7,5 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (pus 7,1 Prozent) und Schleswig-Holstein (plus 5,5 Prozent).
Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragbare Infektionskrankheit in Europa. Die Krankheit kann verschiedene Organsysteme betreffen, insbesondere die Haut, das Nervensystem und die Gelenke. © hil/aerzteblatt.de

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