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Rheumatoide Arthritis: Eular empfiehlt zeitliche Begrenzung der Gluko­kortikoid-Therapie

Donnerstag, 21. Juli 2022

/hriana, stock.adobe.com

Berlin – Aufgrund neuer Erkenntnisse zur Verträglichkeit von bislang verordneten Rheuma-Medikamenten hat die European Alliance of Associations for Rheumatology (Eular) ihre Behandlungsempfehlungen für rheumato­ide Arthritis präzisiert.

Um das kardiovaskuläre Risiko für Patienten zu minimieren, sollen Glukokortikoide nur in sehr geringer Dosis und zeitlich begrenzt eingesetzt werden. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) sieht damit eigene Behandlungsempfehlungen bestätigt.

Die aktuelle Empfehlung der Eular (2022) zum Ausschleichen der begonnenen Glukokortikoid-Therapie wurde gegenüber der vorherigen Empfehlung aus dem Jahr 2019 insofern verschärft, als dass Glukokortikoide nicht nur so schnell wie möglich reduziert, sondern anschließend auch vollständig abgesetzt werden sollen.

Denn für das kardiovaskuläre Risiko sei nicht nur die tägliche, sondern auch die im Laufe der Zeit eingenom­mene Gesamtmenge an Glukokortikoiden ausschlaggebend. Die überarbeitete EULAR-Empfehlung stimmt mit der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie überein. Diese hatte bereits 2018 eine Beschrän­kung der Glukokortikoid-Therapie auf drei bis sechs Monate empfohlen.

Aktualisiert hat die Eular auch die Empfehlungen zu den so genannten Januskinase-Inhibitoren (JAK-Hemmer). Diese noch junge Gruppe von synthetisch hergestellten DMARDs (tsDMARDs) blockiert die für Entzündung­sprozesse wichtigen Enzyme der Familie der Januskinasen.

Eular empfiehlt den Einsatz von JAK-Inhibitoren weiterhin als Zweitlinientherapie, wenn konventionelle DMARDs nicht ausreichend ansprechen. Allerdings seien in der Abwägung gegenüber dem Einsatz von Biolo­gika dabei einschlägige Risikofaktoren (unter anderem kardiovaskuläre und infektiologischen Risikofaktoren) besonders zu berücksichtigen.

„Patienten sprechen unterschiedlich auf medikamentöse Therapien an, und auch die Nebenwirkungen unterscheiden sich“, unterstrich DGRh-Präsident Andreas Krause, Chefarzt am Immanuel Krankenhaus Berlin.

Daraus ergäben sich persönliche Präferenzen, die bei der Wahl der Behandlung berücksichtigt werden sollten – denn nicht zuletzt sei auch die Therapietreue entscheidend dafür, wie gut die Erkrankung und mögliche Komplikationen beherrscht werden könnten.

Es sei daher sehr zu begrüßen, dass auch die neuen Eular -Empfehlungen die Therapiefreiheit im Wesent­lichen aufrechterhielten. © hil/sb/aerzteblatt.de

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