Medizin
Affenpocken in Deutschland: Erste klinische Beobachtungen
Mittwoch, 27. Juli 2022
Köln – Affenpocken scheinen sich als neue, ernste sexuelle übertragbare Krankheit zu etablieren. Angesichts der steigenden Fallzahlen ist eine rasche Aufklärungs- und Impfkampagne der Risikopopulationen nötig, ebenso eine erhöhte ärztliche Wachsamkeit. Zu diesem Ergebnis kommen Christian Hoffmann und Co-Autoren in ihrem Beitrag im Deutschen Ärzteblatt (2022; DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0287).
In ihrer Studie erfassten die Autoren bis zum 23. Juni 2022 insgesamt 301 mithilfe der Polymerasekettenreaktion-gesicherte Fälle aus 32 Zentren der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte für Infektionskrankheiten und HIV-Medizin (DAGNÄ).
Zu den betroffenen Patienten zählten ausschließlich Männer, die Sex mit Männern haben. Bei den untersuchten Fällen waren 141 (46,7 %) mit einer HIV-Infektion und 135 (44,7 %) mit einer Präexpositionsprophylaxe (PrEP).
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aerzteblatt.de
Die weitaus meisten Pockenläsionen manifestierten sich anal oder genital. Häufigste Allgemeinsymptome waren Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, sowie oft schmerzhafte Lymphknotenschwellungen.
Die meisten Erkrankungen stellten sich bislang als relativ milde dar, allerdings kam es in 5,0 % zu Hospitalisierungen. Todesfälle wurden nicht beobachtet. Auffällig war die hohe Zahl sexuell übertragbarer Infektionen. Nur bei 41,0 % wurde keine STI innerhalb der letzten sechs Monate vor der MPXV-Infektion diagnostiziert. © et/aerzteblatt.de
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