Ausland
Gasunfall in indischer Textilfabrik, Dutzende Arbeiterinnen im Krankenhaus
Mittwoch, 3. August 2022
Neu Delhi – Nach einem Gasaustritt in einer indischen Textilfabrik sind mehr als 112 Arbeiterinnen ins Krankenhaus gekommen. Der Vorfall hatte sich im Bezirk Atchyutapuram im Bundesstaat Andhra Pradesh ereignet, wie die Polizei heute mitteilte.
Der indische Fernsehsender NDTV berichtete, bereits im Juni hätten durch ein Gasleck in der selben Gegend rund 200 Arbeiterinnen das Bewusstsein verloren.
Zur Ursache des neuen Vorfalls wurden Ermittlungen eingeleitet, wie der hochrangige Polizeibeamte M. Upendra sagte. Bei allen Betroffenen sei der Zustand stabil, es gebe keine Todesopfer, betonte er.
NDTV und der Fernsehsender India Today berichteten, den Frauen in der Textilfabrik sei während der Arbeit gestern am späten Abend übel geworden, viele hätten sich übergeben müssen. Heute sei die Lage demnach wieder unter Kontrolle gewesen.
Vor zwei Jahren waren ebenfalls in Andhra Pradesh mindestens fünf Menschen durch ein Gasleck in einer Chemiefabrik ums Leben gekommen. Hunderte Einwohner der Stadt Visakhapatnam mussten im Krankenhaus behandelt werden, nachdem sie bewusstlos auf den Straßen zusammengebrochen waren.
1984 wurden beim Austritt von giftigem Gas aus einer Pestizidfabrik des damaligen US-Giganten Union Carbide im zentralindischen Bhopal rund 3.500 Menschen getötet. Tausende weitere starben in den folgenden Jahren an gesundheitlichen Schäden, die sie bei dem Vorfall erlitten hatten.
Über die Gesamtzahl der Bhopal-Opfer gibt es unterschiedliche Angaben. Die Bhopal-Katastrophe ist bis heute eines der schwersten Industrieunglücke in der Geschichte. © afp/aerzteblatt.de

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