Ausland
Gedenkstätte von Österreichischer Ärztin zerstört
Montag, 8. August 2022
Wien – Die am Stephansdom in Gedenken an die Ärztin Lisa-Maria K. aufgereihten Blumen, Kerzen, Bilder und Briefe wurden vorgestern mutwillig zerstört. Ein Video zeigt, wie eine Frau die niedergelegten Blumen und Kerzen mit Fußtritten beschädigt. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.
Die im Kampf gegen die Coronapandemie engagierte Ärztin war monatelang massiven Morddrohungen aus der Szene der Maßnahmengegner ausgesetzt und hatte sich deshalb an die Polizei gewandt. Seit dem Suizid der 36-jährigen Medizinerin vor rund einer Woche sind Österreichs Behörden mit dem Vorwurf konfrontiert, sich zu wenig um den Fall gekümmert zu haben.
Österreichs Justiz und Sicherheitsbehörden sollen als Reaktion auf den Tod einer bedrohten Ärztin stärker für den Kampf gegen Hass im Netz gerüstet werden. Justizministerin Alma Zadic (Grüne) kündigte vorgestern an, dass sie gemeinsam mit Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) daran arbeiten werde, jeder Polizeidienstelle und Staatsanwaltschaft die nötigen Ressourcen und Werkzeuge zu geben, um alle Opfer ernst zu nehmen und Täter zeitnah zur Rechenschaft zu ziehen. „Diese Ausforschung dauert oft zu lange, was für Betroffene natürlich extrem belastend ist“, sagte sie.
Ermittlungen laufen inzwischen auch in Deutschland. Jüngst wurde in Oberbayern die Wohnung eines 59-jährigen Mannes durchsucht, dem die Bedrohung und Nachstellung Kellermayrs vorgeworfen wird. © dpa/EB/aerzteblatt.de

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