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Novartis bestätigt Todesfälle nach Gentherapie Zolgensma

Freitag, 12. August 2022

/PhotobyTawat, stock.adobe.com

Basel – Nach einer Behandlung mit dem Gentherapiemedikament Zolgensma von Novartis sind zwei Kinder an akutem Leberversagen gestorben. Das bestätigt der Pharmakonzern in einer Stellungnahme heute, die auch AWP Finanznachrichten vorliegt.

Die Todesfälle ereigneten sich in Russland und Kasachstan. Beide Patienten waren einige Wochen nach der Zolgensmatherapie mit Steroiden behandelt worden, die zur Beherrschung von Sicherheitsrisiken eingesetzt werden. Es sind laut Novartis die ersten tödlichen Fälle von akutem Leberversagen im Rahmen der Therapie.

„Nach zwei Todesfällen in jüngster Zeit und in Übereinstimmung mit den Gesundheitsbehörden werden wir die Kennzeichnung aktualisieren, um darauf hinzuweisen, dass über tödliches akutes Leberversagen berichtet wurde“, heißt es in der Stellungnahme des Konzerns.

Zolgensma ist zur Behandlung der spinalen Muskelatrophie zugelassen, einer seltenen Erbkrankheit, die in ihrer schwersten Form oft im Alter von zwei Jahren tödlich endet. Mit einem Preis von etwa zwei Millionen US-Dollar ist Zolgensma auch die teuerste Einmaltherapie weltweit.

Wie es in der Mitteilung weiter heißt, „glauben wir fest an das insgesamt günstige Nutzen-Risiko-Profil von Zolgensma, mit dem bis heute weltweit mehr als 2.300 Patienten in klinischen Studien, im Rahmen von Ma­naged-Access-Programmen und im kommerziellen Umfeld behandelt wurden.“

Akutes Leberversagen sei eine bekannte Nebenwirkung, über die nach der Behandlung mit Zolgensma berich­tet wurde. Sie werde bereits in der Produktkennzeichnung hervorgehoben.

Zolgensma wurde im Mai 2019 in den USA zugelassen und ist damit erst die zweite Gentherapie für eine Erb­krankheit, die von der US-Arzneimittelbehörde FDA genehmigt wurde. Das Mittel darf auch in der Europäi­schen Union (EU) genutzt werden. Neben Zolgensma gibt es nur noch zwei weitere Medikamente von Biogen und Roche, die zur Behandlung der spinalen Muskelatrophie bislang zugelassen sind.

Zolgensma zielt nach Angaben der Novartis-Tochter Avexis darauf ab, die genetische Ursache der spinalen Muskelatrophie zu bekämpfen, indem die Therapie die Funktion des fehlenden oder nicht funktionierenden SMN1-Gens ersetzt.

Die Therapie wird einmalig intravenös verabreicht und bringt eine neue Arbeitskopie des SMN1-Gens in die Zellen des Patienten, was das Fortschreiten der Krankheit stoppen soll. In Europa werden laut Avexis jährlich etwa 500 bis 600 Kinder mit spinaler Muskelatrophie geboren. Mit Blick auf die Gentherapie Zolgensma ist es immer wieder zu Diskussionen über mögliche Sicherheitsrisiken gekommen. © dpa/aerzteblatt.de

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