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Medizinische Fachangestellte planen erneute Proteste

Freitag, 19. August 2022

/dpa, Paul Zinken

Eppstein – Der Verband medizinischer Fachberufe (VMF) hat angekündigt, Anfang September seine Protest­aktio­nen am Brandenburger Tor wieder auf zunehmen. Ziel sei es, die Öffentlichkeit und die Politik auf die Lage der Medizinischen Fachangestellten (MFA) und Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) im ambu­lanten Gesundheitswesen aufmerksam zu machen.

„Die Regierungskoalition hat sich zum Ziel gesetzt, die Arbeitsbedingungen der Gesundheitsberufe und Pfle­ge­kräfte zu verbessern – im ersten Dreivierteljahr ist bei den MFA und ZFA davon nichts angekommen“, sagte Verbandspräsidentin Hannelore König.

Im Gegenteil: Es müsse davon ausgegangen werden, dass durch das neue GKV-Finanzstabilisierungsgesetz für die Personalkosten in den niedergelassenen Arzt- und Zahnarztpraxen noch weniger Geld zur Verfügung stünde als bisher.

„Wovon sollen die MFA und ZFA bei den Preisentwicklungen ihren Lebensunterhalt bestreiten?“, fragte König. Schon jetzt erhielten etwa 25 Prozent der MFA und 37 Prozent der ZFA weniger als zwölf Euro Bruttostun­den­lohn. Es sei ein Unding, dass verwaltende Tätigkeiten im Gesundheitswesen wesentlich besser bezahlt wür­den als solche, die unmittelbar Verantwortung für die Gesundheit von Patienten tragen, so die Verbandspräsi­dentin.

Hinzu komme, dass die Stressbelastung für MFA und ZFA bedingt durch die weiter zunehmende Bürokratie, einen enormen Fachkräfteengpass und gesteigertes Anspruchs­verhalten mancher Patienten inzwischen ein Ausmaß erreicht habe, das immer mehr Berufsangehörige in die Flucht aus dem Beruf treibe.

„Diesen Teufelskreis will die Politik nicht erkennen. Vielmehr glaubt sie, vor allem im ambulanten Gesund­heits­wesen sparen zu können“, sagte König. Um unseren Standard in der ambulanten Versorgung auch weiter­hin halten zu können, müssten die Gesund­heits­berufe MFA und ZFA endlich gestärkt werden.

„Deshalb fordern wir mehr Gehalt durch eine vollumfängliche und zeitnahe Gegen­finanzierung der Tariflöhne, aktuelle Gebührenordnungen, in denen die Leistungen der MFA und ZFA stärker abgebildet werden, eine hö­here Wertschätzung, eine angemes­sene Anerkennung ihrer Leistungen in der Patientenversorgung und eine Gesundheits­politik, die zur Stressprävention beiträgt“, so König.

Mit einer Protestaktion am 7. September von 13:30 bis 16 auf der Freifläche vor dem Brandenburger Tor am Pariser Platz will der Verband medizinischer Fachberufe diese Forderungen lautstark bekräftigen.

Unterstützung dafür haben bereits die Ärztekammer (ÄKB) und die Kassenärztliche Vereinigung Berlin, die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KBV), der Hartmannbund und der Freie Verband Deutscher Zahn­ärzte (FVDZ) zugesagt. © hil/sb/aerzteblatt.de

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