Ärzteschaft
Parkinson: Weniger Neuerkrankungen
Freitag, 26. August 2022
Berlin – Zwischen 2013 und 2019 ist die Anzahl neuer Parkinsondiagnosen um 30 Prozent zurückgegangen. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Versorgungsatlas-Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zu Inzidenztrends des diagnostizierten ideopathischen Parkinson-Syndroms (IDS).
Demnach sank die Zahl der IDS-Neuerkrankungen im Vergleichszeitraum von knapp 130.000 auf gut 112.000 – und zwar flächendeckend und über alle Altersgruppen (ab 50 Jahren) hinweg. Grundlage der statistischen Analyse sind bundesweite Abrechnungsdaten der Jahre 2013 bis 2019 von Patienten im Alter ab 50 Jahren.
„Bemerkenswert ist, dass die Inzidenzen auch im ländlichen Raum immer weiter zurückgehen“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried. Denn dort seien die Erkrankungszahlen in der Vergangenheit stets höher gewesen als im städtischen Raum.
Über Gründe für den Rückgang der Parkinsoninzidenz könne man derzeit lediglich spekulieren, die untersuchten GKV-Abrechnungsdaten böten keine weiteren Anhaltspunkte, so von Stillfried weiter. Ob gegebenenfalls Veränderungen des Pestizideinsatzes zum Rückgang der Neuerkrankungszahlen im ländlichen Raum beitrügen, müsse weiter wissenschaftlich untersucht und validiert werden.
Das idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS) ist eine fast ausschließlich im höheren Alter auftretende neurodegenerative Erkrankung, die durch einen fortschreitenden Verlust von Neuronen des zentralen Nervensystems charakterisiert ist.
Zu den Kardinalsymptomen des IPS zählen Bewegungsstörungen, wie die verzögerte Initiierung von Bewegungen (Akinese), die Verlangsamung von Bewegungen (Bradykinese), Muskelverspannungen (Rigor), Muskelzittern (Tremor) sowie die Störung der aufrechten Körperhaltung (posturale Instabilität). © hil/sb/aerzteblatt.de

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