NewsMedizinCOVID-19: Frühere Infektion schützt Geimpfte besser vor BA.5
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Medizin

COVID-19: Frühere Infektion schützt Geimpfte besser vor BA.5

Freitag, 2. September 2022

/Photocreo Bednarek, stock.adobe.com

Lissabon – In Portugal, wo die aktuelle Sublinie BA.5 der Omikron-Variante in Europa zuerst auftrat, ist es bisher nur zur wenigen Erkrankungen von Personen gekommen, die sich während der ersten Omikron-Welle (BA.1 und BA.2) infiziert hatten. Dies geht aus einer Studie im New England Journal of Medicine (2022; DOI: 10.1056/NEJMc2209479) hervor, die ein gutes Omen für den in Kürze eingeführten bivalenten Impfstoff ist.

In Europa wird es, wie berichtet, zunächst nur einen Impfstoff gegen die Variante BA.1 geben (während in den USA bereits der BA.5-Impfstoff zugelassen wurde). Die bisherigen Studien lassen zwar eine gute Schutzwir­kung von BA.1 gegen BA.5 erwarten, klinische Studiendaten hierzu gibt es allerdings nicht.

In Portugal war es im Januar und Februar zu einem Erkrankungsgipfel durch BA.1 und BA.2 gekommen. Dies war für die Experten eine Überraschung, da Portugal zu den Ländern mit der höchsten Impfquote gehört. Viele Infektion mit BA.1 und BA.2 waren deshalb Durchbruchinfektionen.

Kaum war die erste Omikron-Welle abgeflaut, verursachte BA.5 schon die nächste Epidemie. Zwischen den beiden Erkrankungswellen lagen gerade einmal 90 Tage. Es stellt sich die Frage, ob die Immunität von BA.1/2 nur von kurzer Dauer war.

Dies scheint nach den jetzt von einem Team um Luis Graca vom „Instituto de Medicina Molecular João Lobo Antunes“ in Lissabon vorgestellt Daten nicht der Fall zu sein. Die Analyse des nationalen COVID-19-Registers ergab, dass sich dieses Mal mehr Menschen infizierten, die von BA.1 und BA.2 verschont geblieben waren.

Geimpfte Personen, die sich mit den Omikron-Subvarianten BA.1 oder BA.2 infiziert hatten, hatten laut Graca einen etwa viermal höheren Schutz vor einer Ansteckung mit BA.5 als Geimpfte, die zu keinem Zeitpunkt infiziert waren. Der Forscher gibt die Schutzwirkung für diese Personen mit 75,3 % an.

Er vergleicht sie mit Personen, die eine Grundimmunisierung mit dem Impfstoff der ersten Generation hatten und jetzt den neuen bivalenten Impfstoff erhalten können. Auch Geimpfte, die sich zuvor mit Delta, Alpha oder dem Wuhan-Wildtyp infiziert hatten, blieben vor BA.5 verschont. Die Impfstoffwirksamkeit des natürlichen Boosters gibt Graca mit 61,3 %, 54,6 % und 51,6 % an. © rme/aerzteblatt.de

Themen:
LNS
VG WortLNS LNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Archiv

    NEWSLETTER