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Medizin

Musiktherapie verbessert Zusammenarbeit zwischen Demenzkranken und Pflegenden

Mittwoch, 21. September 2022

/Kzenon, stock.adobe.com

Chicago – Eine Demenzerkrankung schränkt nicht nur die Kognition ein, sondern unter anderem auch die soziale Kompetenz der Betroffenen und ihre Kommunikation.

Eine neue Studie weist jetzt daraufhin, dass eine spezielle Form der Musiktherapie dazu betragen könnte, das Miteinander von Menschen mit Demenz und ihren Betreuern zu verbessern und so die Arbeit der Pflegenden erleichtern könnte. Die Arbeit ist im Fachmagazin Alzheimer Disease and Associated Disorders erschienen (2022; DOI: 10.1097/WAD.0000000000000525).

An der prospektiven 12-wöchigen Proof-Of-Concept-Studie nahmen 29 Menschen mit Demenz und ihre Be­treuer teil. Die Intervention umfasste Schulungen für Betreuer, 45-minütige Live-Konzerte und Gesprächs­runden nach den Konzerten.

Musiktherapeuten förderten die Interaktion während der Konzerte und unterstützten die Nachbereitung in den Gesprächs­runden. Anschließend führten die Forscher Folgeuntersuchungen mit einem Fragebogen zu neuropsychiatrischen Symptomen durch, bewerteten Verhaltens­weisen und holten Feedback von den Be­treuern ein.

Die gemessenen nonverbalen Interaktionen nahmen bei den Teilnehmern des Programms laut der Arbeits­gruppe signifikant zu, während in der Kontrollgruppe ein Rückgang beobachtet wurde. Die mit den neuro­psychiatrischen Symptomen verbundene Belastung der Betreuer verringerte sich zudem in der Versuchs­gruppe.

„Unsere vorläufigen Daten zeigen, dass Musik dazu beitragen kann, das soziale Engagement zwischen De­menz­kranken und ihren Angehörigen zu verbessern. Sie kann auch das Stressniveau der Pflegepartner sen­ken“, erläuterte Borna Bondkarpour, Neurologe an der Northwestern University, Feinberg School of Medicine, in Chicago.

Die Studie weise daraufhin, dass eine musikalische Intervention für Menschen mit Demenz und für ihre Be­treuer hilfreich sein könnte. Die Studie wies jedoch auch einige Einschränkungen auf: Zum Beispiel dauerte sie nur 12 Wochen, so dass die langfristigen Auswirkungen der Intervention nicht bewertet wurden. Die Stich­probengröße war außerdem relativ klein. © hil/aerzteblatt.de

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