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Ärzteschaft

Orthopäden und Unfallchirurgen warnen vor schlechterer Versorgung

Mittwoch, 19. Oktober 2022

/StockImageBrasil, stock.adobe.com

Berlin – Vor einer Verschlechterung der künftigen Patientenversorgung wurde heute im Vorfeld des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie gewarnt.

Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) sowie des Berufsverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) betonten, die Erfüllung des Versor­gungs­auf­trags erfolge aktuell unter immer schwierigeren Rahmenbedingungen.

So würden beispielsweise Gutachten über die ambulante Notfallversorgung zeigen, dass zu viele Patienten in die Notaufnahmen kommen, die nicht zwingend einer Notfallbehandlung bedürfen. Das verursache überlange Wartezeiten und belaste die Strukturen finanziell.

„Die Bereitstellung einer qualifizierten Notfallversorgung zeichnet den Gesundheitsstandort Deutschland aus und gehört in den Bereich der Daseinsfürsorge“, sagte Burkhard Lembeck, Präsident des BVOU. „Aus unserer Sicht können bereits einfach umsetzbare Maßnahmen Fehlsteuerung, mangelnde Bedarfsgerechtigkeit und Unterfinanzierung in der Versorgung von Notfällen in Orthopädie und Unfallchirurgie lösen.“

Das Reformkonzept des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Reform der Notfallversorgung begrüßte der BVOU ausdrücklich, dieses solle um ein standardisiertes, digital unterstütztes und bundesweit einheitli­ches Ersteinschätzungs­verfahren ergänzt werden. Zudem müsse eine fallzahlunabhängige Finanzierung von Rettungsstellen im Rahmen der Daseinsfürsorge umgesetzt werden.

Generell gelte es, die Leistungsfähigkeit von Orthopädie und Unfallchirurgie zu erhalten – dies müsse im Hinblick auf die alternde Bevölkerung ein dringendes gesamtgesellschaftliches Anliegen sein. „Damit wir auch in zehn Jahren noch unsere wichtige Rolle für die alternde Bevölkerung erfüllen können, müssen Über- und Fehlregulierungen abgebaut werden“, sagte Bernd Kladny, Generalsekretär der DGOU.

Darüber hinaus stelle vor allem der Fachkräftemangel ein drängendes Zukunftsproblem dar. „Die Facharztaus­bildung zum Orthopäden/Unfallchirurgen dauert sechs Jahre und kann dennoch kaum die enorme Breite des Fachs abbilden,“ so Kladny.

„Hier gilt es, den enormen Zeit- und Personalaufwand der Weiterbildung adäquat abzubilden.“ Auch reduzier­ten neue Lebensmodelle und Wunsch nach mehr Teilzeit den potentiellen Personaleinsatz der Zukunft – dies gelte es bei der Planung künftiger Versorgung dringend zu beachten. © aha/aerzteblatt.de

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