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Politik

Defizite bei Facharztversorgung im Krankenhaus ausgemacht

Montag, 24. Oktober 2022

/WavebreakMediaMicro, stock.adobe.com

Berlin – Mögliche Defizite bei der Notfallversorgung im Krankenhaus sieht der Medizinische Dienst (MD) Bund. Laut einem Prüfbericht des MD, den der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) jetzt veröffentlicht hat, ergaben sich bei den Qualitätskontrollen in 37 Prozent Beanstandungen. „Erhebliche Verstöße gegen Qualitäts­sicherungsanforderungen“ sieht der MD aber nicht.

Der MD-Bericht betrifft das Jahr 2021 und geht auf Vorgaben für die Strukturqualität in vier Versorgungs­be­reichen ein, unter anderem auf die Regelungen zu einem gestuften System von Notfallstrukturen in Kranken­häusern. Die MD-Qualitätskontrollen fanden wegen der Corona­pandemie in diesem Jahr nur von Juli bis November statt, über sieben Monate waren sie vollständig ausgesetzt.

Der MD hat dennoch 301 Vor-Ort-Kontrollen durchführen. Alle waren angekündigt. Die meisten (264) betrafen Stichprobenkontrollen zu den Notfallstrukturen. Hier gab es über ein Drittel (37 Prozent) Beanstandungen.

Besonders häufig betrafen sie nicht eingehaltene Anforderungen an die Stufe 1, also die Basisnotfallver­sor­gung: 44,5 Prozent der geprüften Einrichtungen erfüllten die Anforderungen nicht vollständig. In der Stufe 2, das ist die Erweiterte Notfallversorgung, erfüllten 48,8 Prozent die Anforderungen nicht vollständig.

Der MD nennt als wesentlichen Grund für die nicht vollständige Erfüllung der Anforderungen die Zeit bis zur Facharztversorgung.

„In der Richtlinie werden Einsatzzeiten von bestimmten Fachärztinnen und Fachärzten von maximal 30 Minuten an der Patientin oder am Patienten gefordert. Dies wurde teilweise nicht hinreichend belegt“, heißt es in dem Bericht. Teilweise sei auch der Einsatz des Dienstarztes in der Ambulanz nicht klar geregelt oder Dienstpläne seien unvollständig befüllt gewesen.

Bei den Kontrollen zur Versorgung von Frühgeborenen und der Durchführung von minimalin­vasiven Herzklap­peninterventionen wurden die Strukturvorgaben laut dem Bericht zu 100 Prozent erfüllt.

„Die im Jahr 2021 durchgeführten Kontrollen erfolgten überwiegend in sehr guter Kooperation mit den be­auftragenden Stellen und mit den Kliniken. Vereinzelte Unklarheiten konnten im Dialog beseitigt werden“, lobt der MD in dem Bericht die Zusammenarbeit mit den Häusern. © hil/aerzteblatt.de

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