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Verbände sehen Hebammenmangel in Bremen und Niedersachsen

Mittwoch, 23. November 2022

/picture alliance, dpa, Stefan Puchner

Bremen – In Bremen fehlt es nach Verbandsangaben an Hebammen. Die ge­burts­­hilfliche Ver­sorgung für wer­dende Mütter befinde sich aufgrund eines Fachkräfte­mangels „am Limit“, teilte der Hebammen­landesverband Bremen mit. Dem Verband zufolge sind gegenwärtig 16 Hebammenvollzeitstellen in Kreiß­sälen unbesetzt.

Um eine Eins-zu-eins-Betreuung für wesentliche Phasen der Geburt zu gewährleisten, wie im Koalitions­ver­trag auf Bundesebene festgehalten, brauche es eine Verdopplung des Stellenschlüssels.

Auch in der ambulan­ten Be­treuung gebe es einen eklatanten Mangel. Der Berufsverband werde täglich von verzweifelten Frauen angeru­fen, die keine Hebamme fänden. Der Verband kritisiert die politischen Verantwor­tungsträger deutlich.

Es handle sich um eine Notsituation mit Ansage. „Politisch ist nicht spürbar, dass sich der Thematik strukturell angenommen wird und wesentliche Maßnahmen ergriffen werden“, sagte die Vorsitzende des Landesver­bands, Christina Altmann. Der Verband fordert unter anderem, dass das Land Bremen extrabudgetäre Vergü­tungen aufwendet, um Hebammen und Pflegekräfte anzuwerben.

Auch in Niedersachsen macht sich seit vielen Jahren ein deutlicher Geburtshelferinnenmangel bemerkbar, wie der Hebammenverband Niedersachsen mitteilte. Wie viele Hebammen genau fehlen, dazu kann der Verband keine Angaben machen.

Veronika Bujny, Vorsitzende des Verbands, bemängelt, dass es teilweise nicht ausrei­chend Praxisplätze für ein duales Hebammenstudium in Niedersachsen gebe. Seit 2020 ist ein solches Studium Voraussetzung dafür, den Beruf ergreifen zu können.

Zudem verließen Hebammen Kliniken, weil eine Eins-zu-eins-Betreuung flächen­deckend nicht umgesetzt wer­de. Der Verband fordert unter anderem, dass keine geburtshilflichen Abteilungen in Niedersachsen geschlossen werden, bevor andere Versorgungskonzepte vorliegen.

Um Hebammen für den Landkreis Leer zu gewinnen, vergibt der Kreis Hebammen-Stipendien. Dieses Jahr wur­den die ersten zugeteilt. Der Landkreis zahlt den Stipendiatinnen Geld: In den ersten drei Jahren 200 Euro im Monat, vom vierten Jahr an 300 Euro im Monat. Im Gegenzug verpflichten sich die Empfängerinnen dazu, nach Abschluss mindestens so lange im Landkreis tätig zu sein, wie sie Förderung erhalten haben.

Wie viele Bewerbungen es auf eine laufende Ausschreibung des Programms gibt, teilte der Kreis nicht mit. Einige Bewerbungen seien eingegangen. Mit der Resonanz sei man zufrieden. © dpa/aerzteblatt.de

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