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Politik

Qualitätsmanagement in Vertragsarztpraxen breit etabliert

Montag, 28. November 2022

/everythingpossible, stock.adobe.com

Berlin – Qualitätsmanagement ist in Deutschlands Arzt- und Zahnarztpraxen breit etabliert. Das geht aus den Jahresberichten 2021 der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der Kassenzahnärztlichen Bundes­vereinigung (KZBV) hervor, die vor kurzem vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) veröffentlicht wurden.

Dabei schneiden ältere Praxen in der Regel deutlich besser ab als Neugründungen mit einer Betriebszeit von unter drei Jahren. Einige wenige Instrumente könnten dabei, so die Berichte, noch besser genutzt werden: in den humanmedizinischen Praxen das Schmerzmanagement und in Zahnarztpraxen die Fehlermeldesysteme. Auch Patientenbefragungen sind nur in rund 60 Prozent aller human- und zahnmedizinischen Praxen üblich.

Die Stichprobe der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) umfasste bundesweit 3.278 Praxen. Der Rücklauf betrug 94 Prozent. Im Ergebnis haben weit über 90 Prozent der befragten Praxen ein Hygiene- und Notfall­management aufgebaut und benutzen Instrumente zur Arzneimitteltherapiesicherheit.

Auch messen und bewerten 80 Prozent der Praxen ihre Qualitätsziele, 92 Prozent beschreiben ihre Prozesse und Abläufe, 85 Prozent regeln Schnittstellen und 75 Prozent betreiben ein Risikomanagement. Weniger ver­breitet ist in den humanmedizinischen Praxen hingegen das Schmerzmanagement (37 Prozent). Auch Patien­tenbefragungen (57 Prozent) und Selbstbewertungen (57 Prozent) kommen vergleichsweise seltener vor.

Zahnärzte nutzen Fehlermeldesysteme relativ selten

Die Stichprobe zum Stand des zahnärztlichen Qualitätsmanagements im Jahr 2021 umfasste 1.622 Praxen. Hier lag die Rücklaufquote bei 97 Prozent. Nahezu alle Praxen (97 Prozent) setzen sich Qualitätsziele und richten sie regelmäßig neu aus.

Dabei stehen neben praxisinternen Zielen die Verkürzung der Wartezeiten (70 Prozent) sowie die Reduzierung patientenseitig nicht abgesagter Termine (69 Prozent) weit oben. 99 Prozent der Zahnarztpraxen haben Ab­läu­fe schriftlich niedergelegt. Patientenbefragungen werden etwas häufiger (63 Prozent) als bei den humanmedi­zinischen Praxen durchgeführt.

Eher selten nutzen Zahnärzte Fehlermeldesysteme: 53 Prozent wenden sie bislang noch gar nicht an. 23 Pro­zent nutzen das System „CIRS dent – Jeder Zahn zählt“. Vergleichsweise gut sind die Zahnärzte beim Schmerz­management aufgestellt: 84 Prozent betreiben es.

Grundlage der Berichte ist Teil A Paragraf 6 der Qualitätsmanagement-Richtlinie des G-BA. Demnach erfolgt die regelmäßige Erhebung und Darlegung des aktuellen Stands der Umsetzung und Weiterentwicklung von einrichtungsinternem Qualitätsmanagement für niedergelassene Vertragsärztinnen und -ärzte mittels standardisierter Befragungen. © fos/EB/aerzteblatt.de

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