Vermischtes
Sozialverband VdK sieht „verlorenes Jahr für die häusliche Pflege“
Mittwoch, 7. Dezember 2022
Berlin – Die bisherige Bilanz der Ampelkoalition bezüglich der Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen bezeichnete der Sozialverband VdK heute als „sehr schlecht“. Zahlreiche Vorhaben und Versprechungen aus dem Koalitionsvertrag seien bislang nicht umgesetzt worden.
„Das erste Jahr Ampelkoalition war für die häusliche Pflege ein verlorenes Jahr. Es ist nichts passiert, was die Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen entlastet hätte – ganz im Gegenteil. Der Koalitionsvertrag hat ein flexibles Entlastungsbudget, eine Lohnersatzleistung und die Dynamisierung des Pflegegeldes versprochen. Nichts davon wurde umgesetzt“, kritisierte VdK-Präsidentin Verena Bentele.
Zwar müsse die Regierung aktuell große Herausforderungen bewältigen, jedoch dürften diese Anstrengungen nicht andere, wichtige Vorhaben blockieren. Dass die Ampel noch keine konkreten Pläne für 2022 angekündigte regelmäßige Erhöhung des Pflegegeldes vorgelegt hat, sei schlimm für die Betroffenen. Ihnen fehlten beim Pflegegeld bis zu 160 Euro im Monat, so der VdK.
Gleichzeitig seien die Preise für ambulante Pflegeleistungen massiv gestiegen. „Auch das kommende Jahr sieht schlecht aus: Wir rechnen damit, dass alle professionell erbrachten Pflegeleistungen teurer werden, da zum 1. Mai und zum 1. Dezember 2023 der Pflegemindestlohn weiter angehoben wird“, sagte Bentele.
Jetzt müsse die Ampelkoalition „dringend liefern“ und eine finanzielle Absicherung für pflegende Angehörige schaffen. Der VdK fordert einen Pflegelohn. Zudem laufen gegen die ausgebliebene Pflegegelderhöhung und die – aus Sicht des Sozialverbandes nur schlecht nutzbaren – Entlastungsleistungen bereits Klageverfahren des VdK. © EB/aha/aerzteblatt.de

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