Vermischtes
Empfängnisverhütung: Unterschiede beim Vergleich von Hormon- und Kupferspirale
Dienstag, 13. Dezember 2022
Köln – Hormon- und Kupferspirale sind beide sehr sichere und lange wirksame Verhütungsmethoden. Zu diesem Ergebnis kommt eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe in einem Vorbericht zum Vergleich der beiden Methoden zur Verhütung ungewollter Schwangerschaften.
Die Arbeit erfolgte im Rahmen des sogenannten Themenchecks-Medizin im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Die Untersuchungsgegenstände beim Themencheck-Medizin gehen auf Bürgeranfragen zurück.
Spiralen werden über die Scheide in die Gebärmutter eingesetzt. Anders als die Kupferspirale setzt die Hormonspirale ein Hormon frei, das den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut hemmt und dadurch das Einnisten des befruchteten Eis verhindert. Dadurch kann die Monatsblutung kürzer, schwächer und weniger schmerzhaft ausfallen. Die Kupferspirale hingegen verhindert das Einnisten des Eis durch Freisetzen geringer Kupferionenmengen, was die Monatsblutung bei vielen Frauen verstärkt.
Beide Verhütungsspiralen verhüten laut dem Vorbericht mit hoher Wirksamkeit, allerdings verhindert die Hormonspirale das Einnisten des Eis noch etwas besser. Deren Hormonwirkung geht jedoch öfter mit Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen einher.
In Bezug auf Unterleibsschmerzen und die gesundheitsbezogene Lebensqualität zeigen sich keine bedeutsamen Unterschiede beim Vergleich der beiden Spiralen. Bei Hormonspiralen kommt es häufiger zum Abschwächen oder Ausbleiben der Regelblutung, bei Kupferspiralen dagegen öfter zu stärkeren und häufigeren Blutungen. Kupferspiralen werden etwas seltener vorzeitig entnommen als Hormonspiralen.
Ob sich eine Frau für eine Hormon- oder Kupferspirale entscheidet, ist laut der Arbeitsgruppe abhängig von ihren individuellen Abwägungen der Vor- und Nachteile. Das IQWiG nimmt bis zum 11. Januar Stellungnahmen zu dem Vorbericht entgegen. © hil/aerzteblatt.de

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