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Bundesamt für Strahlenschutz befürwortet höhere Altersgrenze für das Mammografie­screening

Dienstag, 13. Dezember 2022

/picture alliance, TT NEWS AGENCY, Christine Olsson

Salzgitter – Auch Frauen zwischen 70 und 75 Jahren könnten vom Mammografiescreening-Programm zur Früherkennung von Brustkrebs profitieren. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) hervor. Das Amt befürwortet daher eine Ausweitung der Altersgrenze für Teilnehmerinnen auf 75 Jahre. Bisher liegt die Grenze bei 69 Jahren.

Für den Bericht wertete das BfS neun Publikationen zu zwei randomisierten kontrollierten Studien aus. Die Malmö I-Studie und die Two-County-Studie wurden 1976 beziehungsweise 1977 initiiert und luden Frauen zu zwei beziehungsweise sieben Mammogra­phie­untersuchungen im Abstand von 18 bis 33 Monaten ein. Zusammengenommen umfassten die beiden Studien 18.233 Frauen im Alter von 70 Jahren und älter, davon 10.635 in der Screeningruppe und 7.598 in der Kontrollgruppe.

Die Metaanalyse der Brustkrebstodesfälle ergab eine statistisch nicht signifikante Reduktion der Brustkrebs­mortalität um 23 Prozent (RR 0,77, 95-%-KI 0,54-1,09). In den wenigen verfügbaren Daten unterscheidet sich die Brustkrebsinzidenz zwischen Screening- und Kontrollgruppe nur bezüglich Tumoren im Stadium I statistisch signifikant, nicht aber für die fortgeschrittenen Tumorstadien.

Ergänzend zog die BfS-Arbeitsgruppe Daten aus dem niederländischen Mammographie-Screening-Programm heran, welches Frauen bis 74 Jahre umfasst, sowie Erkenntnisse über die höheren Altersgruppen im deutschen Programm. Beides stützt laut dem BfS die Ergebnisse der randomisierten kontrollierten Studien, nach denen auch ältere Frauen von der Früherkennung profitieren könnten.

„Aufgrund der – wenn auch schwachen – Hinweise auf einen Nutzen und unter Berücksichtigung des geringen Strahlenrisikos erscheint aus Sicht des Strahlenschutzes eine Fortführung des Mammografie-Screenings bis zum Alter von 75 Jahren im Rahmen des bereits etablierten, organisierten und qualitäts­gesicherten Mammografie-Screening-Programms gerechtfertigt“, hieß es aus der BfS-Arbeitsgruppe. Für Frauen über 75 Jahre fänden sich keine validen Studiendaten für eine Fortsetzung des Programms.

Das Mammografiescreening richtet sich in Deutschland im Augenblick an Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Sie werden alle zwei Jahre schriftlich zu der Früherkennung eingeladen. © hil/aerzteblatt.de

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