Vermischtes
Krankenkasse: Alkoholabhängigkeit auch wegen Corona gestiegen
Donnerstag, 15. Dezember 2022
Berlin – Alkoholabhängigkeit unter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern hat in den vergangenen zehn Jahren nach Krankenkassenangaben zugenommen. Demnach trug dazu auch die Coronapandemie bei.
„So ist die Zahl der KKH-versicherten Berufstätigen mit exzessivem Alkoholkonsum von 2011 auf 2021 bundesweit um rund ein Drittel (32 Prozent) gestiegen, in der Altersgruppe der 35- bis 39-Jährigen sogar um 88,5 Prozent“, heißt es heute laut den Zeitungen der Funke Mediengruppe in einer Studie der Kaufmännischen Krankenkasse KKH. Dazu zählten Rauschtrinken, Abhängigkeit, Entzugserscheinungen und psychische Verhaltensstörungen.
Betroffene Beschäftigte waren im vergangenen Jahr den Angaben zufolge im Schnitt 38 Tage krank, 2018 und 2017 waren es 31 Tage. Den Höchststand der vergangenen fünf Jahre habe die KKH im ersten Coronajahr mit fast 41 Krankheitstagen verzeichnet.
Unter den rund 700.000 berufstätigen KKH-Versicherten hätten Ärztinnen und Ärzte im vergangenen Jahr bei rund 8.200 Menschen eine Alkoholabhängigkeit festgestellt. Darunter seien mehr Männer als Frauen gewesen.
Fast ein Drittel der Berufstätigen trinkt laut Studie an mehreren Tagen pro Woche Alkohol, neun Prozent davon täglich. Die Mehrheit versucht, durch Alkohol besser vom Alltag abzuschalten und Stress abzubauen, wie laut Funke Mediengruppe eine repräsentative Forsaumfrage im Auftrag der KKH ergab.
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„Besonders in Krisenzeiten sind Rauschmittel eine Art Bewältigungsmechanismus, da sie entspannen, beruhigen und vermeintlich Ängste und Sorgen vertreiben“, so Michael Falkenstein, Experte für Suchtfragen bei der KKH.
Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) sind 1,6 Millionen Menschen in Deutschland alkoholabhängig. Jährlich sterben nach Schätzung von Experten rund 20.000 Menschen vorzeitig an den Folgen ihres Alkohol konsums. © kna/aerzteblatt.de

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