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Ärzteschaft

Psychologen mahnen kürzere Wartezeiten für Therapieplätze an

Freitag, 16. Dezember 2022

/Khunatorn, stock.adobe.com

Berlin – Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) hat eine schnellere Versorgung von Patienten mit psychischen Erkrankungen gefordert. Zwei seien laut einer Umfrage des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) die Wartezeiten von Erwachsenen auf eine ambulante psychotherapeutische Behandlung kürzer geworden, viele Betroffene nähmen die Zeitspanne bis zum Beginn der Therapie als zu lange wahr. Der BDP geht deshalb von einer unterschiedlichen Interpretation der Datenlage aus.

Laut GKV-Umfrage gaben 79 Prozent der Befragten an, innerhalb von vier Wochen ein Erstgespräch erhalten zu haben, 93 Prozent hatten laut Studie innerhalb von weiteren vier Wochen nach dem Erstgespräch einen Therapieplatz.

„Schaut man genauer hin, heißt es weiter, dass mehr als ein Drittel der Befragten die Wartezeiten als ‚zu lange‘ oder sogar ‚viel zu lange‘ beschreiben“, heißt es dazu vom BDP. Dies gelte besonders für den Bereich der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Hier bestünden sogar Wartezeiten von durchschnittlich sechs Monaten. „Kaum zumutbare Zustände“, kritisieren die Psychologen. Psychische Erkrankungen könnten bei Betroffenen zu einer starken Einschränkung im Alltag führen, lange Wartezeiten die Situation weiter verschlimmern.

Das Problem: Der GKV-Spitzenverband konzentriert sich laut BDP hauptsächlich auf die positive Bilanz der prozentualen Patientenvermittlung. Das greife aber zu kurz. Bei akuten psychischen Belastungen brauche es niedrigschwellige und leicht zugängliche Hilfsangebote. „Nehmen Betroffene die Wartezeiten als zu lange oder viel zu lange wahr, besteht dringender Handlungsbedarf“, so der Verband.

Hinzu komme, dass Erkrankte im Durchschnitt drei Kassenpraxen für eine Terminvereinbarung kontaktieren müssten. Der BDP hat deshalb von der Politik eine deutliche Ausweitung und Verbesserung der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung gefordert, unter anderem durch eine Erhöhung der Anzahl von Kassensitzen auf das wissenschaftlich belegte Mindestmaß. © hil/sb/aerzteblatt.de

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