Politik
Hessen will Telenotarztsystem einführen
Dienstag, 24. Januar 2023
Wiesbaden – Hessen will landesweit ein einheitliches Telenotarztsystem einführen. Wie das Sozialministerium erklärte, werden seit Anfang 2022 in mehreren Arbeitsgruppen die technischen sowie organisatorischen Rahmenbedingungen mit Fachleuten beraten.
Dabei gehe es etwa darum, in welchen Fällen und auf welche Art der Einsatz eines Telenotarztes oder einer Telenotärztin sinnvoll ist und wie die Einsätze am besten koordiniert werden. Zudem werde mit der Landesärztekammer (LÄKH) geklärt, welche Qualifikation ein Telenotarzt haben sollte.
Hessen testet bereits seit Ende 2018 im Main-Kinzig-Kreis und seit Mai 2019 im Kreis Waldeck-Frankenberg ein Telenotarztsystem, wie das Sozialministerium erläuterte. Bei dem Pilotprojekt entscheide die Besatzung des Rettungswagens am Einsatzort, wann eine telenotärztliche Beratung notwendig oder sinnvoll ist.
Dann trete das Team eigenständig mit einem Telenotarzt in Kontakt. Der Standort des Arbeitsplatzes des Mediziners sei dabei theoretisch frei wählbar. Im Rahmen der Pilotprojekte würden manche Einsätze in Hessen beispielsweise durch eine Telenotarztzentrale im nordrhein-westfälischen Aachen geleitet, erklärte das Ministerium.
„Das ist technisch ebenso möglich wie die Bearbeitung der Einsätze durch einen eigenen Telenotarztarbeitsplatz im Main-Kinzig-Kreis.“ Mit dem System könnten unter anderem Vitaldaten des Patienten übermittelt werden oder der Arzt über Video mit der Rettungswagenbesatzung kommunizieren.
Laut Ministerium gibt es in Hessen ein weiteres Telenotarztpilotprojekt, das technisch nicht ganz so aufwendig sei. Bei „Telemedizin im Rettungsdienst in Mittelhessen“ werden auch Vitaldaten durch das EKG an einen Telenotarzt übertragen. Die Kommunikation laufe derweil jedoch über ein Smartphone, im Rettungswagen ist keine Kamera verbaut. © dpa/aerzteblatt.de

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