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Politik

Innovationsausschuss sieht bei zwei Projekten Potenzial für die Regelversorgung

Mittwoch, 25. Januar 2023

/picture alliance, Geisler-Fotopress, Christoph Hardt

Berlin – Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) hat nach einer Auswertung von abgeschlossenen Projekten zwei von ihnen als vielversprechend für die Regelversorgung eingestuft – eines für Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) und eines zur sozialmedizinischen Nachsorge für Kinder und Jugendliche, die an schweren chronischen Schmerzen leiden.

Das Projekt „pAVK-TeGeCoach“ erprobte ein Coachingprogramm für mehr Gesundheitskompetenz und körper­liche Aktivität von Patienten mit pAVK. Über einen Aktivitätstracker wurde unter anderem die individuelle tägliche Gehstrecke erfasst. Gesundheitscoaches berieten anhand der übermittelten Daten die Patienten zum Krankheitsbild und betreuten sie bei ihrem Gehtraining.

Aus Sicht des Innovationsausschusses ist der Ansatz vielversprechend. Die im Projekt gewonnenen Erkennt­nisse leitet der Innovationsausschuss deshalb unter anderem an die Verbände der Kranken- und Pflegekassen auf Bundesebene, die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Vertragspartner der „Rahmenvereinbarung Rehabilitationssport und Funktionstraining“ weiter.

„Die Gehbeeinträchtigung der Teilnehmer konnte signifikant verbessert werden. Die Daten zeigten zudem, dass das Behandlungskonzept für eine deutliche Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität sorgt“, sagte Jörg Dirmaier, Leiter der Arbeitsgruppe Patientenzentrierte Gesundheitsversorgung und E-Health am Institut und der Poliklinik für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf.

Das telemedizinisch gestützte Gehtraining sollte daher in den Leistungskatalog der gesetzlichen Kranken­versicherung (GKV) aufgenommen werden, so seine Empfehlung. Das Institut ist eines der Partner des Projektes.

Das Projekt „Schmerz-Netz“ widmete sich der Nachsorge von pädiatrischen Schmerzpatienten: Kinder und Jugendliche, die unter schweren chronischen Schmerzen leiden, können eine interdisziplinäre und multi­modale stationäre Schmerztherapie in Anspruch nehmen. Nach der stationären Behandlung sind sie aber bei der Umsetzung des Gelernten im Alltag oftmals überfordert.

Die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Familien wurden daher im Rahmen des Projektes nach der Schmerz­therapie im Krankenhaus bis zu sechs Monate durch ein multiprofessionelles Team ambulant betreut. Das Team verfügt über Kompetenzen aus den Bereichen Sozialarbeit und Medizin und Psychologie.

Der Innovationsausschuss bittet das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und den GKV-Spitzenverband jetzt um Prüfung, inwiefern die erfolgreich erprobten Ansätze zur Weiterentwicklung der pädiatrischen sozial­medizinischen Nachsorge dienen können. © hil/aerzteblatt.de

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