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Andrea Tandler in Untersuchungshaft

Donnerstag, 26. Januar 2023

Andrea Tandler (2.v.l.) sitzt mit ihrer Anwältin (l) zu Beginn der Sitzung des Maskenuntersuchungsausschuss im Bayerischen Landtag an ihrem Platz. Sie soll für die Vermittlung von Maskengeschäften zu Beginn der Coronapandemie Provisionen in Millionenhöhe bekommen haben./picture alliance, Peter Kneffel

München – Zwei Schlüsselfiguren der Maskenaffäre in Bayern sitzen wegen steuerrechtlicher Vorwürfe in Untersuchungshaft: Andrea Tandler, die Tochter des ehemaligen CSU-Generalsekretärs Gerold Tandler, und ihr Geschäftspartner.

Die beiden Beschuldigten T. und N. seien gestern „aufgrund von durch die Staatsanwaltschaft München I beim Amtsgericht München beantragten und dort erlassenen Haftbefehlen“ festgenommen worden, teilte eine Spre­cherin der Staatsanwaltschaft auf eine entsprechende Anfrage hin mit – zuvor hatten mehrere andere Medien darüber berichtet.

Hintergrund sind demnach „steuerrechtliche Vorwürfe, die Gegenstand eines bereits seit längerer Zeit ge­führten Ermittlungsverfahrens sind“. Anfragen an die Anwaltskanzlei Tandlers blieben gestern zunächst un­beantwortet.

Beide seien vorgestern Nachmittag dem Haftrichter vorgeführt worden – und beide Haftbefehle seien in Voll­zug gesetzt worden, die Beschuldigten blieben also derzeit in Haft, sagte die Sprecherin. „Zum zugrundelie­genden Sachverhalt können wir wegen des Steuergeheimnisses keine weiteren Auskünfte geben“, erklärte sie weiter – und sprach lediglich von steuerrechtlichen Vorwürfen.

Tandler soll für die Vermittlung von Maskengeschäften zu Beginn der Coronapandemie Provisionen in Millio­nen­höhe bekommen haben. Vergangenes Jahr war bekannt geworden, dass gegen sie etwa wegen eines An­fangsverdachts des Gewerbesteuerbetrugs ermittelt wurde.

Ein Sprecher Tandlers hatte dazu unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe gesagt, die Anwälte rechne­ten damit, dass sich nach der Einstellung eines ersten Verfahrens „auch alle anderen Vorwürfe als gegen­standslos erweisen werden“. Tandler und ihr Mitgesellschafter wiesen „alle in der Öffentlichkeit erhobenen Vorwürfe zurück“.

Tandler hatte zu Beginn der Pandemie unter anderem ein großes Maskengeschäft an den Freistaat vermittelt – es handelte sich um ungewöhnlich teure Schutzmasken zum Preis von 8,90 Euro pro Maske.

Das Angebot stammte von einer Schweizer Firma und war von Tandler ans bayerische Gesundheitsminis­te­rium herangetragen worden. Es kam zu dem Kauf – auch wenn am Ende andere als die avisierten Masken geliefert wurden.

Tandler musste zu dem Sachverhalt auch als Zeugin vor dem Masken-Untersuchungs­ausschuss des bayeri­schen Landtags erscheinen – sie verweigerte damals allerdings über ihre Anwältin die Aussage. © dpa/aerzteblatt.de

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