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Politik

Lauterbach bezeichnet lange Kita- und Schulschließungen als Fehler

Montag, 30. Januar 2023

/picture alliance, Bernd von Jutrczenka

Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die lange Schließung von Schulen und Kitas wäh­rend der Coronapandemie als Fehler bezeichnet. Unternehmen seien relativ geschont worden, sagte der SPD-Poli­tiker heute im ARD-„Morgenmagazin“.

„Wir sind aber bei den Schulen und bei den Kindern sehr hart eingestiegen.“ Das könne durchaus kritisiert wer­den. „Damals wurde das aber von den Wissenschaftlern, die die Bundesregierung beraten haben, angera­ten“, erklärte Lauterbach. Zu dem Zeitpunkt sei noch zu wenig über die Übertragung des Virus bekannt gewe­sen.

Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, waren Schulen und Kitas in den ersten Coronawellen teils monatelang geschlossen geblieben. Lauterbach war zu dem Zeitpunkt noch nicht Gesundheitsminister, aber als SPD-Gesundheitsexperte in der gemeinsamen Regierung mit der Union an wichtigen Entscheidungen beteiligt.

Drei Jahre nach den ersten Coronafällen in Deutschland gibt es laut Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) noch immer dramatische Folgen der Schulschließungen während der Pandemie. „Die Befun­de, die wir haben, sind alarmierend“, sagte sie vorgestern der Augsburger Allgemeinen. Noch immer hätten 65 Prozent der betroffenen Kinder und Jugendlichen erhebliche Lernrückstände.

„Diese 183 Tage, an denen Schulen ganz oder teilweise geschlossen waren, waren falsch“, sagte die FDP-Poli­tikerin. „Das darf sich nicht wiederholen.“ Als Lehre aus der Pandemie müsse das Bildungswesen grundsätz­lich besser aufgestellt und krisenfester gemacht werden.

Spätfolgen der Schließungen sind laut Stark-Watzinger nicht nur die teils großen Lernrückstände. Es gebe zudem „Vereinsamung, psychische Probleme und auch eine Gewichtszunahme bei vielen Schülern“. Von den Spätfolgen seien vor allem viele Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien betroffen, sagte die Ministerin. Diese bräuchten nun besonders viel Unterstützung – „sonst laufen wir Gefahr, sie zu verlieren“.

Mit Blick in die Zukunft zeigte Lauterbach sich in Bezug auf eine mögliche nächste Pandemie aber optimis­tisch: „(...) Wir sind sehr viel besser vorbereitet, wir haben viel gelernt und wir würden ganz anders heran­gehen.“ Im Ver­gleich mit anderen Ländern mit einer ähnlich alten Bevölkerung sei Deutschland zudem noch relativ gut durch­gekommen. © dpa/afp/aerzteblatt.de

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