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Neues kinderchirurgisches Zentrum für roboterassistierte Chirurgie in München
Montag, 30. Januar 2023
München – Das Dr. von Haunerschen Kinderspital der Ludwigs-Maximilians-Universität München hat ein Zentrum für roboterassistierte chirurgische Eingriffe bei Kindern eröffnet.
Im Unterschied zu anderen Systemen nutzt das dort zum Einsatz kommende „Senhance Surgical Robotic System“ kleinere Instrumente – sie sind statt der üblichen acht Millimeter nur drei bis fünf Millimeter groß. Die Ärztinnen und Ärzte der kinderchirurgischen Klinik können so minimalinvasive OPs im Bauch- und Brustraum schon bei Kindern ab etwa zwölf Monaten durchführen.
Bei der Operation sitzt der Chirurg oder die Chirurgin an einer Bildschirmkonsole und steuert eine Kamera und die Instrumente. Ein sogenannter Tremorfilter sorgt dabei für eine ruhige Handhabung der Instrumente. Für die Operateure bringt das Roboterassistenzsystem laut der Klinik auch ergonomische Vorteile: Es reduziert die Belastung in der Körperhaltung, unter anderem für Nacken und Rücken.
„Prinzipiell erscheint es möglich, fast alle Operationen im Bereich des Bauchs und des Brustkorbs mit dem neuen Roboterassistenzsystem durchzuführen, die bisher auf herkömmlichen Wege gemacht werden“, erläutert Jan Gödeke, stellvertretender Direktor der Kinderchirurgie am Dr. von Haunerschen Kinderspital und Professor für Digitalisierung in der Kinderchirurgie.
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Die Erfolgsraten und Komplikationen der pädiatrischen roboterassistierten Chirurgie ähnelten denen anderer etablierter Verfahren. Außerdem gäbe es Hinweise auf eine bessere Erholung nach der Operation, weniger Schmerzen der kleinen Patienten und eine deutlich schnellere Heilung.
„Studien zum Einsatz von Robotersystem bei Erwachsenen zeigen unter anderem, dass die OP-Roboter präziser arbeiten, dass die Patienten postoperativ weniger Schmerzen haben und es weniger Blutverlust gibt“, erläutert Oliver Muensterer, Direktor der kinderchirurgischen Klinik und Poliklinik am Dr. von Haunerschen Kinderspital . Er kündigte an, die Arbeitsgruppe wolle nun die spezifischen Vorteile für Kinder genauer aufschlüsseln. © hil/aerzteblatt.de

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