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Ärzteschaft

Videosprechstunden entlasten Kindernotdienst

Donnerstag, 2. Februar 2023

/Robert Kneschke, stock.adobe.com

Düsseldorf – Die Videosprechstunde kann den kinderärztlichen Notdienst entlasten. Das zeigt ein Projekt, das die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) im Rheinland mit Unterstützung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) initiiert hatte.

Das kurzfristig eingeführte Angebot der Videosprechstunde im Kindernotdienst wurde planmäßig diese Wo­che beendet. Seit dem 24. Dezember des vergangenen Jahres hatten Ärzte mittwochs, feiertags und am Wo­chenende die digitale Erstberatungen zusätzlich angeboten. Ziel war es, die hohe Belastung der Kinder­arzt-/ und Notdienstpraxen über den Jahreswechsel zu entzerren und abzumildern.

Insgesamt fanden den Angaben zufolge mehr als 2.300 Videosprechstunden statt. Fast der Hälfte der anru­fen­den Eltern habe bereits im Rahmen der Onlineberatung abschließend geholfen werden können, berichten KVNO und Ministerium. Die Eltern hätten mit ihren Kindern im Anschluss an die Video­sprechstunde keine Not­dienstpraxis zur weiteren Behandlung aufsuchen müssen.

Das digitale Angebot haben rund 30 Kinderärztinnen und Kinderärzte im Zweischichtsystem gestemmt. Vor allem an Heiligabend und den beiden Weihnachtstagen war der Wunsch nach einer medizinischen Erstbera­tung hoch. Allein an diesen Tagen gab es rund 1.100 Videosprechstunden. Seit Anfang des neuen Jahres ging die Infektwelle in den Praxen erkennbar zurück. Im Schnitt wurden an den vergangenen Wochenenden im Januar jeweils noch etwa 150 digitale Sprechstunden vermittelt.

„Die rege Inanspruchnahme und das Feedback der Nutzerinnen und Nutzer bestätigt unseren Eindruck, dass Telemedizin insbesondere in der jüngeren, digitalaffinen Elterngeneration sehr gut aufgenommen und ent­sprechend genutzt wird“, sagte KVNO-Chef Frank Bergmann.

Insofern sei das Angebot nicht nur ein Leuchtturmprojekt gewesen, sondern gleichzeitig auch eine Blaupause für niedrigschwellige Telemedizin im Rheinland. Die KV Nordrhein strebe an, das Konzept zukünftig mög­lichst flächendeckend und regelhaft im Rheinland zu etablieren.

„Der Nutzen des Angebotes liegt auf der Hand“, betonte Carsten König, stellvertretender Vorsitzender der KVNO. Zum einen erhielten Eltern zeitnah und unkompliziert die Möglichkeit, eine pädiatrische Beratung in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig seien vor allem um Weihnachten die stark frequentierten Kinderarztpraxen entlastet worden.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann betonte, man habe damit gezeigt, dass das Gesundheitssystem in der Lage sei, „kurzfristig auf besondere Belastungen zu reagieren“. Mit Blick auf die Digitalisierung in der medizinischen Versorgung zeige das Beispiel auch, dass telemedizinische Lösungen vor allem angesichts des akuten Fachkräftemangels eine wichtige Strategie für die Zukunft seien.

„Sie helfen dabei, Lasten besser zu verteilen und insbesondere Belastungsspitzen abzufangen. Die Telemedi­zin ist ein wichtiger Baustein der nordrhein-westfälischen Gesundheitspolitik“, sagte Laumann. © may/EB/aerzteblatt.de

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