NewsPolitikInnovationsausschuss sieht bei Projekten Potenzial für die Regelversorgung
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Politik

Innovationsausschuss sieht bei Projekten Potenzial für die Regelversorgung

Donnerstag, 23. Februar 2023

/Damian, stock.adobe.com

Berlin – Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) sieht bei drei beendeten Förderprojekten das Potenzial, die Regelversorgung zu verbessern. Der Ausschuss gibt daher eine sogenannte positive Transferempfehlung. Bei den Projekten geht es um die Früherkennung von Darmkrebs, um partizipative Entscheidungsfindung in Krankenhäusern und um ein digital-gestütztes Arzneimitteltherapiemanagement für Erwachsene mit Multimedikation.

Zur Früherkennung von Darmkrebs können gesetzlich Versicherte ab dem 50. Lebensjahr einen Test auf Blut im Stuhl und ab dem 55. Lebensjahr eine Darmspiegelung in Anspruch nehmen. Ein Screening für jüngere Menschen mit einem familiär erhöhten Darmkrebsrisiko gibt es jedoch nicht.

Das Projekt „FARKOR – Vorsorge bei familiärem Risiko für das kolorektale Karzinom“ hat verschiedene Zugangswege erprobt, um Menschen mit einem familiär erhöhten Darmkrebsrisiko zu identifizieren und ihnen einen Test auf Blut im Stuhl oder eine Koloskopie als Früherkennungsuntersuchung anzubieten.

Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse wird der Innovationsausschuss unter anderem an den Unterausschuss Methodenbewertung des G-BA weiterleiten. Er soll prüfen, wie die Erkenntnisse bei der Überarbeitung der Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme und der Richtlinie über die Früherkennung von Krebserkrankungen einfließen können.

Das Projekt „MAKING SDM A REALITY – Vollimplementierung von Shared Decision Making im Krankenhaus“ zielte darauf ab, in einem gemeinsamen Entscheidungsprozess die wissenschaftlichen medizinischen Informationen und die persönlichen Präferenzen der Patientin oder des Patienten zu berücksichtigen. Das Projekt hat dazu im Klinikalltag verschiedene Maßnahmen kombiniert: Trainingsmodule für Ärztinnen und Ärzte sowie andere Gesundheitsberufe, eine Kampagne zur Aktivierung von Patienten sowie 80 neu entwickelte, wissenschaftlich fundierte Online-Entscheidungshilfen.

Die Ergebnisse wird der Innovationsausschuss unter anderem an das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) weiterleiten: Es wird beispielsweise gebeten zu prüfen, inwieweit die Ergebnisse im Nationalen Gesundheitsportal verankert werden können. Die Bundesärztekammer kann die Ergebnisprojekte zudem möglicherweise in die ärztlichen Aus-, Weiter- und Fortbildungsangebote einfließen lassen.

Das Projekt „AdAM – Anwendung digital-gestütztes Arzneimitteltherapie- und Versorgungsmanagement“ hat in Hausarztpraxen ein digital-gestütztes Arzneimitteltherapiemanagement für Erwachsene mit Multimedikation erprobt. Es kann Praxen dabei unterstützen, Medikations- und Dosierungsrisiken besser und schneller zu erkennen.

Der Innovationsausschuss kündigte an, die Projektergebnisse unter anderem an das BMG und die Gematik weiterzuleiten. Verbunden damit ist die Bitte zu prüfen, ob die gewonnenen Erkenntnisse dabei helfen können, Arzneimitteltherapien in ärztlichen Praxen sicherer zu machen. © hil/aerzteblatt.de

Kommentare

Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.
LNS
LNS LNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Aktuelle Kommentare

    Archiv

    NEWSLETTER