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Ausland

WHO ruft zu Millionenspenden für den Jemen auf

Montag, 27. Februar 2023

/picture alliance, Xinhua News Agency

Dubai/Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einer UN-Geberkonferenz in Genf zu Millionenhilfen für den Jemen aufgerufen. 392 Millionen US-Dollar (knapp 372 Millionen Euro) seien nötig, um einen „poten­zi­ellen Zusammenbruch“ des Gesundheitssektors in dem Land zu verhindern, erklärte gestern der WHO-Ver­treter im Jemen, Adham Abdel Moneim Ismail. Deutschland sagte für das laufende Jahr insgesamt 120 Millionen Euro zur Bekämpfung der humanitären Not zu.

Fast die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen im Jemen arbeiten der UN-Unterorganisation zufolge nur teil­weise oder sind aufgrund von Mangel an Personal, Geld, Strom, Medikamenten und Ausrüstung lahmgelegt. „Der Jemen braucht dringend solide Unterstützung (...), um einen möglichen Zusammenbruch seines Gesund­heitssystems zu verhindern“, sagte der WHO-Vertreter.

Eine neue Finanzierung in Höhe von 392 Millionen US-Dollar ist laut Ismail notwendig, um 12,9 Millionen Menschen zu helfen. Seinen Angaben zufolge sind 540.000 Kinder unter fünf Jahren von schwerer Unterer­näh­rung betroffen.

Der Aufruf erfolgte am Vorabend eines Gebertreffens, das von der UN, der Schweiz und Schweden organi­siert wird. Die Vereinten Nationen schätzen, dass 21,6 Millionen Menschen – zwei Drittel der Bevölkerung des Je­men – humanitäre Hilfe benötigen.

„In Jemen sehen wir seit Jahren eine der schlimmsten humanitären Katastrophen auf der Welt, (...) vor der die Welt immer wieder und viel zu oft die Augen verschlossen hat“, sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) heute im Rahmen der Geberkonferenz im schweizerischen Genf.

Nach Angaben des Auswärtigen Amts setzt sich die Spendenzusage Deutschlands aus 69 Millionen Euro des Auswärtigen Amts und 51 Millionen Euro des Entwicklungsministeriums zusammen.

Im ärmsten Land der arabischen Halbinsel herrscht seit Jahren Krieg zwischen den von arabischen Staaten unterstützten Regierungstruppen und den schiitischen Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Eine Waffenruhe, die im April in Kraft trat und zweimal verlängert wurde, lief Anfang Oktober aus.

Seit dem Beginn des Konflikts wurden nach UN-Angaben bereits rund 380.000 Menschen getötet, die meisten von ihnen starben an den indirekten Folgen der Kämpfe. Millionen weitere Menschen mussten flüchten. Die UNO stuft den Krieg und seine Folgen im Jemen als weltweit schlimmste humanitäre Krise ein. © afp/aerzteblatt.de

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