Ärzteschaft
Restless-Legs-Syndrom: Nicht-medikamentöse Verfahren könnten Symptome lindern
Montag, 27. Februar 2023
Köln – Patienten mit Restless-Legs-Syndrom (RLS) könnten von nicht medikamentöse Verfahren profitieren. Für einige von ihnen zeigt die Studienlage Anhaltspunkte für einen Nutzen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Vorbericht, den eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe für das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) erstellt hat.
Die Recherchen zu dem Thema erfolgen im Rahmen des Themenchecks Medizin und gehen auf eine Bürgerfrage zurück. Das RLS wird auch als Syndrom der unruhigen, ruhe- oder rastlosen Beine bezeichnet. Es äußert sich durch Ziehen, Reißen, Kribbeln, Schmerzen und Krämpfe, meist verbunden mit einem großen Bewegungsdrang.
Die Symptome treten in der Regel in Ruhe auf, vor allem am Abend und in der Nacht, was zu starken Ein- oder Durchschlafstörungen führen kann. Mit einer Gesamthäufigkeit von vier bis zehn Prozent zählt das RLS zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen in Deutschland.
Das Wissenschaftsteam konnte 22 randomisierte kontrollierte Studien zu 17 unterschiedlichen nicht-medikamentösen Verfahren in seine Bewertung einschließen. Bei einigen dieser Verfahren zeigte sich zumindest kurzfristig eine Verbesserung der RLS-Symptomatik.
Anhaltspunkte für eine Linderung der RSL-Symptomatik zeigen sich in den Studien für folgende Verfahren: Niedrigfrequenz-Elektrostimulation, pneumatische Kompression, Kältekammer, Behandlung mit Fußmassagegeräten, Training auf einem Vibrationsboard, Nahinfrarotlichttherapie, Akupunktur, Counterstrain Manipulation und Bewegungsprogramme wie Krafttraining der unteren Extremitäten oder Yoga.
Allerdings hebt das externe Wissenschaftsteam hervor, dass diese Aussagen auf Kurzzeiteffekte beschränkt bleiben, weil hochwertige Studien mit mittel- oder langfristigem Follow-up fehlten. Zu dem nun vorliegenden vorläufigen Bericht bittet das IQWiG bis zum 24. März 2023 um Stellungnahmen. © hil/aerzteblatt.de

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