NewsMedizinAusbaufähiger Trend zur aktiven Überwachung bei Prostatakrebs
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Medizin

Ausbaufähiger Trend zur aktiven Überwachung bei Prostatakrebs

Mittwoch, 15. März 2023

/Sebastian Kaulitzki, stockadobecom

San Francisco – Das Konzept der aktiven Überwachung bei Prostatakrebs im Frühstadium wird in den USA zunehmend umgesetzt, aber immer noch auf einem zu niedrigen Niveau. Darüber hinaus bestehen große regionale und praxisspezifische Unterschiede in der Umsetzung, wie eine aktuelle Auswertung der AQUA-Registerdaten gezeigt hat (JAMA Network Open, DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.1439).

Aktives Zuwarten im Rahmen von regelmäßigen Kontrolluntersuchungen wird in den meisten Leitlinien als bevorzugte Behandlungsstrategie für Prostatakrebs im Frühstadium empfohlen. Die genaue Umsetzung ist in der klinischen Praxis jedoch nicht konkret definiert.

Zur Evaluierung wurden Daten von 20.809 neu diagnostizierten Patienten mit Prostatakrebs im Frühstadium aus dem AQUA Register (American Urological Association Quality) aus dem Zeitraum vom 1. Januar 2014 bis 1. Juni 2021 herangezogen. Das Frühstadium wurde definiert als PSA-Werte (Prostata-spezifisches Antigen) von unter 10 ng/ml, Gleason-Grad 1 und klinisches Stadium T1c bzw. T2a.

Das Durchschnittsalter dieser Kohorte betrug 65 Jahre (Bereich: 59-70). Nach Ethnien gegliedert waren 40,1 % weiße Amerikaner, 8,9 % afroamerikanische Amerikaner, 0,7 % Asiaten oder Pazifikinsulaner, 0,1 % indige­ne Völker Amerikas oder Alaska-Ureinwohner und 0,8 % weitere Ethnien.

Zu der anderen Hälfte (49,3 %) fehlten allerdings jegliche Informationen zur ethnischen Zugehörig­keit, da diese Angabe freiwillig war. In den Jahren 2014 bis 2021 stieg die Rate der aktiven Überwachung in dieser Kohorte kontinuierlich von 26,5 % im Jahr 2014 auf 59,6 % an. Das Angebot einer aktiven Überwa­chung im Praxisportfolio variierte jedoch stark von 4,0 % bis 78,0 % zwischen den einzelnen urologischen Praxen.

Im Vergleich zu direkt Therapierten waren Patienten unter aktiver Überwachung meistens älter, häufiger im Stadium T1 als T2 und kürzlicher diagnostiziert. Zwischen den Ethnien unterschieden sich die Anteile zur aktiven Überwachung nicht.

Das Angebot hat sich in den Jahren 2014 bis 2021 mehr als verdoppelt und scheint sich zunehmend zu etab­lieren. Trotzdem ist dieser Anteil laut Studienautoren immer noch zu gering. Daher ist noch Raum für weitere Fortschritte und Qualitätsoffensiven, um das Ausmaß von Überbehandlungen bei Prostatakrebs mit niedrigem Risiko weiter zu minimieren. © cw/aerzteblatt.de

Liebe Leserinnen und Leser,

diesen Artikel können Sie mit dem kostenfreien „Mein-DÄ-Zugang“ lesen.

Sind Sie schon registriert, geben Sie einfach Ihre Zugangsdaten ein.

Oder registrieren Sie sich kostenfrei, um exklusiv diesen Beitrag aufzurufen.

Loggen Sie sich auf Mein DÄ ein

E-Mail

Passwort


Mit der Registrierung in „Mein-DÄ“ profitieren Sie von folgenden Vorteilen:

Newsletter
Kostenfreie Newsletter mit täglichen Nachrichten aus Medizin und Politik oder aus bestimmten Fachgebieten
cme
Nehmen Sie an der zertifizierten Fortbildung teil
Merkfunktion
Erstellen Sie Merklisten mit Nachrichten, Artikeln und Videos
Kommentarfunktion und Foren
Kommentieren Sie Nachrichten, Artikel und Videos, nehmen Sie an Diskussionen in den Foren teil
Job-Mail
Erhalten Sie zu Ihrer Ärztestellen-Suche passende Jobs per E-Mail.

Kommentare

Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.
LNS
LNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Aktuelle Kommentare

    Archiv

    NEWSLETTER