Hochschulen
Akademien rufen Regierungen zu mehr Klimaforschung auf
Dienstag, 7. März 2023
Halle – Die nationalen Wissenschaftsakademien der G-7-Staaten haben ihre Regierungen zur Einhaltung der Klimaziele gemahnt. Dafür seien verstärkte Förderung von Klimaforschung und -technologien sowie deren bessere internationale Vernetzung vonnöten, heißt es in einer heute veröffentlichten Empfehlung der Akademien.
Hintergrund ist das kommende Gipfeltreffen der G-7-Staaten am 19. und 20. im japanischen Hiroshima. Von deutscher Seite an dem Papier beteiligt ist die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle an der Saale.
Derzeit gebe es eine große Lücke zwischen den nationalen Klimaschutzbeiträgen, die von den Staaten für das Jahr 2030 vorgeschlagen wurden, und der tatsächlichen Verringerung der Treibhausgasemissionen, die erforderlich seien, um die Pariser Klimaziele zu erreichen, kritisieren die Akademien.
„Dies erfordert rasches und entschlossenes Handeln, um klimabedingte und andere Bedrohungen anzugehen und die Entwicklung nachhaltiger und widerstandsfähiger Gesellschaften zu fördern, in denen niemand zurückgelassen wird.“
Die Wissenschaftsakademien haben demnach zwei große Krisen identifiziert, die den Klimawandel verschärfen: die Folgen der Coronapandemie und den Krieg in der Ukraine.
Während die Pandemie die Anfälligkeit der Gesellschaften gegenüber Auswirkungen des Klimawandels deutlich erhöht habe, stelle der völkerrechtswidrige Krieg „eine ernsthafte Bedrohung für die regelbasierte internationale Ordnung dar und hat die Welt in eine globale Nahrungsmittel- und Energiekrise gestürzt“, heißt es in dem Papier.
Zusammengenommen haben die drei Ereignisse die Risiken, die bereits im sozialen und ökologischen System vorhanden waren, „verschärft und bedrohen das Leben und den Wohlstand der Menschen über nationale Grenzen hinweg“.
Zugleich fordern die Akademien eine vorausschauende Politik mit Blick auf die Alterung der Gesellschaften. Der Anteil der Weltbevölkerung im Alter von 65 Jahren und älter werde voraussichtlich von derzeit zehn Prozent auf 16 Prozent im Jahr 2050 ansteigen.
„Zu Beginn dieses demografischen Wandels muss die Gesellschaft die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich immer mehr Menschen während ihres gesamten Lebens Gesundheit, Wohlbefinden und Unabhängigkeit erhalten können“, heißt es.
Körperliche Aktivität und soziale Kontakte könnten die Wahrscheinlichkeit altersbedingter Krankheiten verringern. Weitere Präventionsstrategien müssen entwickelt werden. Daher seien unter anderem Investitionen zur Förderung der Alter(n)s-Wissenschaften erforderlich, schreiben die Akademien. © kna/aerzteblatt.de

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