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Politik

Umweltbedingte Gesundheits­belastungen: Bundesärztekammer drängt auf rasche Umsetzung der europäischen Chemikalien­verordnung

Donnerstag, 16. März 2023

/kittisak, stock.adobe.com

Berlin – Die Europäische Kommission sollte ihre Reform der Chemikalienverordnung rasch umsetzen und so den Gesundheitsschutz der Bevölkerung in Europa verbessern. Darauf drängt die Bundesärztekammer (BÄK).

„Wir müssen die Belastung der menschlichen Gesundheit und der Umwelt durch Chemikalien senken, auch in so schwierigen Zeiten wie diesen“, schreibt der Präsident der Kammer, Klaus Reinhardt, in einem Brief an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. „Wie bei der Klima- und Biodiversitätskrise handelt es sich bei der Schadstoffkrise um eine Gefahr für die Gesundheit, der wir mit entschlossenem Handeln begegnen sollten“, mahnt Reinhardt.

Armin Grau, grüner Bundestagsabgeordneter, Mitglied im Gesundheits- und im Umweltausschuss sowie Berichterstatter für Chemikalienpolitik und Umwelt und Gesundheit, unterstützt dies. „Ich begrüße, dass die deutsche Ärzteschaft hier ihre Verantwortung für die Gesundheit der heutigen und der kommenden Generationen zum Ausdruck bringt“, sagte er.

Derzeit plane die EU-Kommission, die Reform ins vierte Quartal 2023 zu verschieben. Damit würde der Prozess bis zur Europawahl nicht mehr ausreichend vorankommen und die gesamte Reform wäre gefährdet. Die Umweltministerinnen und -minister aus acht europäischen Mitgliedstaaten, unter anderem die deutsche Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne), haben laut Grau daher bereits einen Brief an die EU-Kommission geschrieben und dafür geworben, dass die Reform so schnell wie möglich kommt. „Denn sichere Chemikalien sind im Interesse unserer Gesundheit, der Umwelt und vor allem unserer Kinder“, so der Umweltpolitiker.

Reinhardt erinnert in seinem Brief daran, dass die Schadstoff- und Verschmutzungskrise von den Vereinten Nationen als eine der drei globalen Krisen verstanden wird, die Umwelt und Menschen bedrohen. Zu den Krankheiten, die mit der Exposition gegenüber gefährlichen Stoffen zusammenhingen, gehörten Krebserkrankungen, neurologische, metabolische und endokrinologische Erkrankungen, Allergien sowie andere akute und chronische Gesundheitsfolgen.

„Besonders gefährdet sind ungeborene Kinder, Kleinkinder, Frauen im gebärfähigen Alter und ältere Menschen. Nicht zuletzt bedroht die Schädigung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme die Lebensgrundlagen der heutigen und der kommenden Generationen“, schreibt Reinhardt.

Der BÄK-Präsident hatte vor wenigen Tagen bereits in einem Podcast mehr Engagement gegen umweltbedingte Gesundheitsbelastungen gefordert. © hil/aerzteblatt.de

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