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Ärzteschaft

Ausländische Ärzte warten in Bayern ein Jahr auf Berufsanerkennung

Montag, 20. März 2023

/dpa

Berlin – In keinem Bundesland dauert die Anerkennung von Ärzten mit einer im Ausland erworbe­nen Berufs­ausbildung länger als in Bayern. Das geht aus einer Anfrage der Linkspartei an die Bundesregie­rung hervor.

Während etwa in Schleswig-Holstein die Verfahren im Jahr 2021 in nur einem Tag beschieden wurden oder in Hamburg in sieben Tagen, dauerten sie im Freistaat im Schnitt sage und schreibe 364 Tage.

Bundesweit liegt der Durchschnitt bei 111 Tagen In anderen Flächenländern wie Niedersachsen (44 Tage), Nordrhein-Westfalen (17 Tage) und Baden-Württemberg (43) dauerten die Verfahren durchschnittlich eben­falls viel kürzer. Einzig in Sachsen (359 Tage) dauerte es ähnlich lange.

Auch bei Zahnärzten war bei den Anerkennungsverfahren mit 305 Tagen den Angaben zufolge Geduld ange­sagt. Baden-Württemberg (24 Tage) und Nordrhein-Westfalen (26 Tage) werden in der Antwort der Bundes­regierung deutlich kürzere Verfahrensdauern zugeordnet. Bundesweit wird der Durchschnitt mit 105 Tagen angegeben.

Dagegen müssen Physiotherapeuten in Bayern im Schnitt nur 99 Tage warten, bis ihre Verfahren beendet sind. In Baden-Württemberg sind es 274, in Nordrhein-Westfalen 36 Tage. Bundesweit dauern die Verfahren durch­schnittlich 115 Tage.

Bei Gesundheits- und Krankenpflegern rangierte Bayern 2021 mit 71 Tagen im bundesweiten Mittelfeld und knapp unter dem Gesamtdurchschnitt (77). Negativer Spitzenreiter war hier Thüringen mit 225 Tagen, gefolgt von Rheinland-Pfalz (172) und Niedersachsen (147). Am schnellsten ging es den Angaben zufolge in Schles­wig-Holstein (13 Tage).

„In Bayerns Gesundheitswesen herrscht akuter Fachkräftemangel – aber Mediziner aus dem Ausland müssen eine Ewigkeit warten, bis ihre Berufsqualifikationen hier anerkannt werden“, sagte Bayerns FDP-Chef Martin Hagen. „Bayern gehört zu den Schlusslichtern bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse.“

Die CSU habe offensichtlich noch nicht verstanden, dass dringend qualifizierte Zuwanderung benötigt werde - gerade auch im Gesundheitssystem. „Wir müssen es den klugen Köpfen, die bei uns arbeiten wollen, einfacher machen. Die Staatsregierung soll dem Landtag ein Konzept vorlegen, wie sie die Verfahren zu beschleunigen gedenkt.“ © dpa/aerzteblatt.de

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