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Typ-2-Diabetes: Weniger Neuerkrankungen, Betroffene jünger

Montag, 20. März 2023

/abidika, stock.adobe.com

Düsseldorf – Die Zahl der Menschen, die neu an Diabetes erkranken, ist in Deutschland in den vergangenen Jahren gesunken. Allerdings sind die Betroffenen immer jünger. Das zeigt eine heute veröffentlichte Analyse des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) auf Basis der Daten von rund 63 Millionen gesetzlich Kranken­ver­sicherten.

Zwischen 2014 und 2019 sind demnach jedes Jahr rund 450.000 Neuerkrankungen an Typ-2-Diabetes erfasst worden. Gleichzeitig sank die Inzidenzrate bei Frauen um 2,4 Prozent und bei Männern um 1,7 Prozent jähr­lich, vor allem in den höheren Altersgruppen. Die Inzidenz beschreibt die Zahl der Neuerkrankungen während eines bestimmten Zeitraums.

In Ostdeutschland und im Saarland liegt sie demnach tendenziell über dem Bundesdurchschnitt. Bei der re­gio­nalen Analyse zeigte sich in 14 Kreisen sogar eine steigende Tendenz – in den Kreisen Main-Kinzig, Dessau-Roßlau und Gotha stieg die Zahl der Neuerkrankungen um mehr als ein Prozent pro Jahr.

„Erfreulich ist, dass die deutschlandweite Inzidenz offenbar um etwa zwei Prozent pro Jahr sinkt – auch wenn die Zahl der Neuerkrankungen immer noch immens ist“, erklärte Thaddäus Tönnies vom DDZ und Erstautor der Untersuchung.

Bedenklich sei aber, dass in der Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen die Neuerkrankungen zunehmen – bei Männern um 2,9 Prozent und Frauen um 2,4 Prozent jährlich. „Typ-2-Diabetes ist definitiv keine Krankheit des Alters mehr“, erklärte der Experte.

Der Anteil der Diabetiker – also die Prävalenz – steigt weiter. Die immer besser werdende medizinische Ver­sorgung von Menschen mit Typ-2-Diabetes führt nach Angaben der Experten zu einer höheren Lebenserwar­tung und damit auch zu einem größeren Anteil Erkrankter an der Gesamtbevölkerung.

Die Forscher sehen trotz der erstmals leicht sinkenden Neuerkrankungsraten daher keinen Grund für Entwar­nung. Der Trend könne sich rasch wieder umkehren, auch eine gewisse Dunkelziffer sei denkbar. © afp/aerzteblatt.de

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