Ärzteschaft
Hartmannbund warnt vor scheibchenweiser Entbudgetierung
Montag, 20. März 2023
Berlin – In der ambulanten Vergütungssystematik ist für alle niedergelassenen Ärzte eine echte Zeitenwende notwendig. Das hat der Hartmannbund angesichts der erfolgten Entbudgetierung der Pädiatrie angemahnt.
Neben der Aufhebung der Budgets im hausärztlichen Bereich komme es jetzt – insbesondere mit Blick auf den fachärztlichen Bereich – darauf an, „nicht scheibchenweise einzelne Leistungen oder einzelne Facharztgruppen zu entbudgetieren“, sagte der Vorsitzende des Arbeitskreises Ambulante Versorgung im Hartmannbund, Marco Hensel.
Trenne man sukzessiv immer weitere Einzelteile aus dem Gesamtbudget heraus, drohe in der Konsequenz eine noch stärkere Unterfinanzierung für den letztlich immer kleiner werdenden Teil der Gesamtvergütung.
Der im gedeckelten System faktisch vorhandene Fehlbetrag zur angemessenen Honorierung der erbrachten Leistungen müsse dann von immer weniger im Budget verbleibenden Akteuren geschultert werden, was für den Einzelnen einen größeren Verlustanteil bedeute.
Dies könne angesichts des wirtschaftlichen Drucks auf die Praxen – beim Versuch, die Unterfinanzierung im budgetären Teil durch extrabudgetäre Leistungen auszugleichen, zu unerwünschten Verschiebungen im Leistungsangebot führen, warnte Hensel.
„Das besondere Schutzbedürfnis für Kinder- und Jugendliche, das vielleicht mit dazu beigetragen hat, dass man bei der Entbudgetierung den Anfang bei den Kinder- und Jugendärzten gemacht hat, muss auch für die Versorgung aller anderen Patientinnen und Patienten gelten“, sagte er. Es dürfe keine Unterschiede geben. „Deshalb sollten sich alle Arztgruppen einig sein, dass wir jetzt das Gesamtpaket brauchen und uns nicht auseinanderdividieren lassen dürfen“. © EB/aerzteblatt.de

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