Vermischtes
Leitfaden für mehr Energieeffizienz im Krankenhaus veröffentlicht
Freitag, 24. März 2023
Bad Neustadt an der Saale – Das Institute for Health Care Business (hcb) hat im Auftrag der Stiftung Münch einen Handlungsleitfaden erarbeitet, mit dem Krankenhäuser ihre Energieeffizienz erhöhen und dadurch sowohl Geld einsparen als auch Treibhausgasemissionen reduzieren können.
„Im Bereich der Energieeffizienz stehen viele Krankenhäuser noch ganz am Anfang“, sagte hcb-Geschäftsführer Boris Augurzky gestern bei der Vorstellung des „Leitfadens Energieeffizienz“. Dabei würden sich die Ausgabe für viele der aufgezeigten Maßnahmen zügig amortisieren.
„Das Thema Energie ist durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine für die Krankenhäuser in Deutschland relevant geworden“, erklärte Sven Lueke, einer der Autoren des Leitfadens. Schätzungen gingen davon aus, dass den Krankenhäusern in den Jahren 2021 bis 2023 durch die hohen Energiepreise Mehrkosten von circa drei bis sechs Milliarden Euro entstünden. „Diese Mehrkosten treffen auf Krankenhäuser, die ohnehin schon finanziell angeschlagen sind“, sagte er. Das bringe Liquiditäts- und Insolvenzgefahren mit sich.
„Krankenhäuser haben einen hohen Bedarf an Energie, insbesondere an Strom und Gas“, hieß es von der Stiftung Münch. „Doch viel Energie wird dabei verschwendet: Durch den großen Investitionsstau ist oft die Bausubstanz veraltet und die Gebäudetechnik nicht mehr zeitgemäß.“
Die Untersuchung zeige, dass Effizienzpotenziale grundsätzlich in allen Energiebereichen vorlägen und auf verschiedenen Wegen realisiert werden könnten. „Einspareffekte gelingen bereits mit geringinvestiven Maßnahmen und auch größere Investitionen können sich häufig schon nach wenigen Jahren amortisieren“, so die Stiftung.
Der Leitfaden könne von den Krankenhäusern wie ein Kochbuch angewandt werden, aus dem jedes Haus die Maßnahmen herausziehen könne, die individuell zu den Gegebenheiten passen. „Der Leitfaden enthält dabei sowohl die Kosten für die jeweiligen Maßnahmen als auch deren Potenzial und Umsetzbarkeit“, so Lueke.
Er riet Krankenhäusern, die ihre Energieeffizienz erhöhen wollen, zunächst ein Zielbild und dann ein Energiemanagement im Haus festzulegen. In der Folge könne analysiert werden, in welchen Bereichen Energie verschwendet werde und woran das liege.
Danach könnten die Krankenhäuser in dem Leitfaden schauen, welche Maßnahmen passten, um die Energieeffizienz im eigenen Haus zu erhöhen. Dazu könnten Photovoltaikanlagen, Erdwärmepumpen, aber auch Maßnahmen gehören, um ein energiesparendes Verhalten der Mitarbeitenden anzureizen. © fos/aerzteblatt.de

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