Ärzteschaft
KV Nordrhein will raschen Inflationsausgleich
Donnerstag, 23. März 2023
Düsseldorf – Einen raschen Ausgleich für die steigenden Preise und Personalkosten der Praxen in Deutschland fordert die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein.
„Krankenhäuser und Kliniken sollen zum Teil mit viel zusätzlichem Geld am Laufen gehalten werden. Die Praxen der Niedergelassenen, die mit Abstand den Großteil der Gesundheitsfürsorge von Patientinnen und Patienten leisten, kommen im politischen Wortschatz dieser Tage höchst selten vor“, kritisierte der KV-Vorstandsvorsitzende Frank Bergmann. Dieses Versäumnis sei „ein Armutszeugnis für das gesamte Gesundheitssystem“.
Laut der KV machen die Praxen in diesem Jahr durchschnittlich 76 Euro Verlust pro Kalendertag. Niedergelassene verdienten im Augenblick in der Praxis rund 20 Prozent weniger, als würden sie als Oberärztin oder Oberarzt in der Klinik arbeiten.
„Unter diesen Vorzeichen bekommen wir auf Dauer keinen Nachwuchs in unsere Praxen und das wird sich künftig noch stärker auf die Versorgung von Patientinnen und Patienten auswirken“, so Bergmann. Die Politik müsse Rahmenbedingungen schaffen, die selbständige Ärztinnen und Ärzte wieder gerne und mit Zuversicht in die Selbständigkeit bringe.
Die KV fordert daher als Sofortleistung bundesweit 2,8 Milliarden Euro für die ambulante Versorgung, um die aktuellen Preissteigerungen abzufedern. Auf längere Sicht brauche es zudem einen verbindlichen Plan gegen eine strukturelle Unterfinanzierung der niedergelassenen Vertragsärzteschaft. Diese Unterfinanzierung beziffert die KV mit rund acht Milliarden Euro. © hil/aerzteblatt.de

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