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Ausland

Politiker aus Nigeria in England wegen Organhandels schuldig befunden

Donnerstag, 23. März 2023

London – Ein Paar aus Nigeria und ein weiterer Mann sind heute in London wegen einer Verschwörung zum Organhandel schuldig gesprochen worden. Wie die britische Nachrichtenagentur PA aus dem Londoner Strafgerichtshof Old Bailey berichtete, hatten sie versucht, einen 21 Jahre alten Mann aus ihrem Heimatland gegen Geld zum Spenden einer Niere zu bringen.

Das Strafmaß soll am 5. Mai verkündet werden. Es handelt sich um die erste Verurteilung im Rahmen eines neuen Gesetzes gegen Moderne Sklaverei in Großbritannien.

Die Organtransplantation sollte in einem Krankenhaus in London durchgeführt werden, wurde aber von den Medizinern dort wegen Bedenken abgelehnt. Erhalten sollte das Organ die schwer nierenkranke 25 Jahre alte Tochter des verurteilten Paares. Bei dem Vater soll es sich um einen nigerianischen Politiker handeln, der im Senat des Landes sitzt. Der andere Mann sei als „medizinischer Mittelsmann“ in die Verschwörung verwickelt gewesen.

Der Plan war der Staatsanwaltschaft zufolge, dass der Organspender umgerechnet 7.000 Pfund (umgerechnet etwa 7.920 Euro) als Gegenleistung für seine Niere erhalten sollte sowie die Möglichkeit, in Großbritannien zu bleiben. Er hatte zuvor in der nigerianischen Stadt Lagos auf einem Markt Handyzubehör verkauft, die er in einer Schubkarre als mobilem Laden transportierte. Dem Krankenhaus gegenüber war er jedoch als Cousin der Politikerttochter vorgestellt worden.

Als die Transplantation am Widerstand der Ärzte scheiterte, fürchtete der junge Mann um sein Leben, verließ London und schlief mehrere Tage auf der Straße, bevor er in eine Polizeiwache ging. Er gab dort an, bis zu seiner Ankunft in Großbritannien im vergangenen Jahr, nichts von den Plänen für eine Organspende gewusst zu haben. © dpa/aerzteblatt.de

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