Politik
Nahles und Holetschek: Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern
Freitag, 24. März 2023
Nürnberg – Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und die Vorstandschefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, haben gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege geworben.
Die Zahl der zu Pflegenden werde in Bayern von derzeit 400.000 bis zum Jahr 2030 auf 487.000 steigen, sagte Nahles gestern nach einem Runden Tisch in Nürnberg.
Dem stehe eine sinkende Zahl von qualifizierten Arbeitskräften gegenüber. „In den kommenden zehn Jahren werden in Bayern 1,2 Millionen Menschen aus dem Erwerbsleben ausscheiden“, sagte sie.
Nach Darstellung von Holetschek droht das Pflegesystem „an die Wand zu fahren“, wenn es nicht gelinge, die Ressource Mensch in ausreichender Anzahl und Qualifizierung zur Verfügung zu stellen. Wie Nahles sieht auch der CSU-Politiker noch zu hebende Potenziale etwa bei Wiedereinsteigern – vorausgesetzt, die Arbeitsbedingungen werden besser.
Nahles und Holetschek wollen dem derzeit zu beobachtenden Trend zur Leiharbeit in der Pflege entgegenwirken. „Die Einrichtungen müssen so aufgestellt sein, dass sie Leiharbeit nicht mehr in Anspruch nehmen müssen – und die Arbeitsbedingungen bei den Einrichtungen vor Ort müssen so gut sein, dass ein Wechsel in die Leiharbeit nicht mehr attraktiv ist“, sagte Holetschek. Als Ansatzpunkte nannte er verlässliche Dienstpläne und Ausfallkonzepte wie etwa Springermodelle.
Er kündigte eine Bundesratsinitiative mit dem Ziel an, die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern. Die Bemühungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) setzten vor allem beim Geld an. Es müsse sich aber auch bei den Arbeitsbedingungen etwas tun.
Die Bundesagentur werde die Suche nach Fachkräften und Auszubildenden für die Pflege mit Informationsveranstaltungen unterstützen, kündigte Nahles an. „Alleine mit Zuwanderung werden wir die Probleme nicht lösen können“, sagte sie. Die Programme des Bundes, die etwa Pflegeeinrichtungen in Anspruch nehmen können, sollen gezielt bekannter gemacht werden. © dpa/aerzteblatt.de

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