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Politik

Brandenburg will Long-COVID-Patienten besser helfen

Freitag, 24. März 2023

/HNFOTO, stock.adobe.com

Potsdam – Die Hilfe für Patienten mit Long COVID soll in Brandenburg nach dem Willen des Landtags ver­bessert werden. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte heute in Potsdam dafür, dass die Landesregierung darauf hinwirkt, in Berlin und Brandenburg Angebote zur Verbindung von Forschung und Versorgung zu schaffen.

Außerdem soll die Landesregierung beim Bund den geplanten Aufbau eines Netzwerks von Kompetenzzent­ren sowie die Forschung nach Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten einfordern. Die Forderungen stehen unter dem Vorbehalt, dass dafür genug Geld im Haushalt vorhanden sein muss.

Das DiReNa-Netzwerk (Diagnostik, Rehabilitation und Nachsorge) soll nach dem Antrag der Koalitionsfraktio­nen von SPD, CDU und Grünen finanziell unterstützt werden, damit praktizierende Ärzten schnell neue Er­kennt­nisse erhalten.

Hinter DiReNa stehen vor allem die Chefärztin der Klinik für Innere Medizin am St. Josefs-Krankenhaus Pots­dam, Gesine Dörr, und der Ärztliche Direktor des Johanniter-Krankenhauses Treuenbrietzen, Martin Spielha­gen.

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sieht großen Handlungsbedarf. „Wir müssen weiter for­schen und wir müssen den Menschen Hoffnung auf Besserung und Linderung geben“, sagte sie. Es gehe da­rum, Symptome rechtzeitig zu erkennen, zu behandeln und so eine chronische Krankheit zu vermeiden. Das DiReNa-Netzwerk brauche solide Strukturen, damit es tragfähig bleibe.

Bisher gibt es nach Angaben der Ministerin keine verlässlichen Zahlen für die von Long COVID betroffenen Menschen. Neue Analysen aus Großbritannien weisen auf eine Betroffenheit von zehn bis 30 Prozent nach einem milden COVID-19-Verlauf und vermutlich von bis zu 50 Prozent nach schwerem Verlauf hin. Die Studien hätten auch ergeben, dass eine Coronaimpfung das Risiko von Long COVID um die Hälfte senke.

Der frühere Gesundheitsminister Günter Baaske (SPD) forderte mehr Mittel für die Forschung. Er verwies darauf, dass das Bundesforschungsministerium Mittel in Höhe von 12,5 Millionen Euro zur Forschung nach COVID-19-Spätsymptomen einplant. Das Bundesgesundheitsministerium hatte angekündigt, 100 Millionen Euro in die Forschung zur Versorgung von Long-COVID-Patienten zu investieren.

Der Linke-Gesundheitspolitiker Ronny Kretschmer kritisierte, die richtigen Ansätze der Koalition würden durch den Haushaltsvorbehalt infrage gestellt. Die Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion BVB/Freie Wähler, Christine Wernicke, sprach von einem Alibiantrag. Die AfD-Fraktion warf der Koalition vor, Betroffene von Impfschäden zu wenig in den Blick zu nehmen. © dpa/aerzteblatt.de

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