Klose hält eine Krankenhausreform für notwendig

Hessens Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne)./picture alliance, Arne Dedert

Wiesbaden – Hessens Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) hält das deutsche Krankenhaussystem für re­form­bedürftig. „Wenn wir weitermachen in der Struktur, die wir im Moment haben, würde dies das eine oder andere Krankenhaus ohne einen Eingriff nicht überstehen“, sagte Klose der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).

Die geplante Krankenhausstrukturreform sei der richtige Weg. Damit man die Qualität des hochwertigen Gesundheitssystems aufrechterhalten könne, müsse man Dinge ändern. Ein Ziel der Reform sei, von den Fallpauschalen in der Finanzierung wegzukommen. Dieses System „setzt Kliniken unter enormen ökonomi­schen Druck“, sagte Klose. „Die Fallpauschalen setzen Fehlanreize zur Masse.“

Ein weiteres Ziel sei, die Versorgungsstruktur neu zu sortieren. „Das heißt, eine stärkere Konzentration auf spezialisierte Kliniken und gleichzeitig eine Krankenhauslandschaft, die kurze Wege für die Notfallversorgung bietet“, erklärte Klose.

Hessen ist aus Sicht des Ministers derzeit „gut, aber unterschiedlich versorgt“. Im ländlichen Bereich sei die Herausforderung, die Notfallversorgung aufrechtzuerhalten. Im Rhein-Main-Gebiet böten viele teils dicht beieinanderliegende Krankenhäuser die gleichen Leistungen an. „Krankenhäuser werden künftig stärker miteinander kooperieren und sich wechselseitig ergänzen müssen“, so Klose.

Die Krankenhausreform bundesweit anzugehen hält Klose für richtig. „Es muss aber eine einheitliche und funktionierende Reform sein.“ Es sei für alle Länder aber wichtig, „dass es eng definierte Öffnungsklauseln und Ausnahmetatbestände gibt, um notwendige regionale Besonderheiten zu berücksichtigen“.

Deshalb müsse die Krankenhausplanung bei den Ländern bleiben. „Weil wir als Länder einen Blick darauf haben, wie die regionalen Verhältnisse sind.“ © dpa/aerzteblatt.de