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Medizin

Kinder mit COVID-19-Exposition in utero könnten höheres Adipositasrisiko haben

Mittwoch, 29. März 2023

/Rasi, stock.adobe.com

Boston – Babys, deren Mütter in der Schwangerschaft COVID-19 hatten, zeigen nach der Geburt Veränderun­gen im Gewichtsverlauf, die dazu führen könnten, dass sie später eher Adipositas, Diabetes oder kardiovasku­läre Erkrankungen entwickeln. Das zeigt eine neue Studie, die im Journal of Clinical Endocrinology & Meta­bolism veröffentlicht wurde (2023; DOI: 10.1210/clinem/dgad130).

„Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie wächst eine neue Population von Kindern heran, die in utero einer COVID-19-Infektion der Mutter ausgesetzt waren und deren gesundheitliche Outcomes größtenteils unbekannt sind“, schreiben die Forschenden um Erstautorin Mollie W. Ockene von der Metabolism Unit am Massachusetts General Hospital in Boston, USA.

„Unsere Ergebnisse sprechen dafür, dass Kinder, die in utero einer maternalen COVID-19-Infektion ausgesetzt sind, in der frühen Kindheit ein verändertes Wachstumsmuster aufweisen, das ihr späteres Risiko für Adipo­sitas, Diabetes mellitus und kardiovaskuläre Erkrankungen erhöhen könnte“, sagte Seniorautorin Lindsay T. Fourman, ebenfalls vom Massachusetts General Hospital in Boston, USA. „Um die Effekte von COVID-19 auf schwangere Frauen und ihre Kinder zu verstehen, ist noch viel Forschung nötig.“

Das Gewicht unterschied sich, die Körperlänge nicht

Die Forschungsgruppe untersuchte 149 Babys, deren Mütter in der Schwangerschaft COVID-19 hatten und verglichen sie mit 127 Kindern einer Kontrollgruppe, deren Mütter pränatal keine Infektion hatten. Gewicht, Körperlänge und Body-Mass-Index (BMI) der Kinder wurden bei der Geburt sowie nach 2, 6 und 12 Monaten erhoben.

Es zeigte sich, dass die in utero exponierten Babys mit einem geringeren Geburtsgewicht zur Welt kamen, dafür aber im 1. Lebensjahr schneller an Gewicht zunahmen als die nicht exponierten Kinder. Im Hinblick auf die Körperlänge gab es keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen.

Handelt es sich um Vorboten kardiometabolischer Erkrankungen?

„Diese Veränderungen könnten die Vorboten für kardiometabolische Erkrankungen im späteren Leben sein“, schreiben die Forschenden.

Andrea G. Edlow, ebenfalls Seniorautorin vom Massachusetts General Hospital, Boston, ergänzet: „Unsere Ergebnisse heben hervor, wie wichtig es ist, Kinder, die in utero gegenüber einer maternalen COVID-19-In­fektion exponiert waren, langfristig im Auge zu behalten, aber auch, dass großflächig COVID-19-Präventions­stra­tegien bei schwangeren Frauen eingeführt werden müssen.“

Das Fazit der Forschungsgruppe: „Es sind größere Studien mit längeren Nachbeobachtungszeiträumen er­forderlich, um die kardiometabolischen Folgeerscheinungen in dieser wachsenden Population präziser zu beschreiben.“ © nec/aerzteblatt.de

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