Ärzteschaft
Psychotherapieverbände wollen mehr Geld für die Weiterbildung
Freitag, 31. März 2023
Berlin – Zahlreiche Psychotherapieverbände haben Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in einem gemeinsamen Brief aufgefordert, die Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung zu verbessern. Sie betonen, Psychotherapeuten hätten während der Weiterbildung Anspruch auf ein angemessenes Gehalt, das ihrer Qualifikation mit einem Masterabschluss und einer Approbation gerecht werde.
„Eine angemessene Bezahlung des psychotherapeutischen Nachwuchses war ein zentrales Ziel bei der Einführung der psychotherapeutischen Weiterbildung. Jedoch hat es der Gesetzgeber verpasst, mit der Reform der Psychotherapeutenausbildung auch die Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung ausreichend zu regeln“, erklärten die Unterzeichner des Briefes.
Daher seien gesetzliche Änderungen notwendig und dringend: „Seit Herbst 2022 gibt es erste Absolventen der neuen Studiengänge und mit ihnen die ersten neuapprobierten Psychotherapeuten. Bis zum Frühjahr 2024 werden circa 1.000 Absolventen des neuen Studiums erwartet. Ihre Zahl wird bis 2025 jährlich auf mindestens 2.500 steigen“, so die unterzeichnenden Verbände.
Sie betonen, dass die Einnahmen der Praxen und Ambulanzen, in denen die Weiterbildung erfolge, nicht ausreichten, um die Kosten der Weiterbildung und eines angemessenen Gehaltes zu decken.
Den Brief haben rund 40 Verbände unterzeichnet, unter ihnen die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung, die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde und die Bundespsychotherapeutenkammer.
Bereits Anfang der Woche hatte der Bundesverbands der Vertragspsychotherapeuten (bvvp) auf seiner Bundesdelegiertenversammlung bessere Weiterbildungsbedingungen und eine angemessene Finanzierung gefordert.
„Bislang bezahlen angehende Psychotherapeuten weite Teile ihrer Weiterbildung häufig selbst – zum Beispiel Supervision, Selbsterfahrung und Theorieseminare“, hieß es aus dem Verband. © hil/aerzteblatt.de

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