Politik
Krankenhäuser verzeichnen Milliardendefizit durch Inflation
Freitag, 31. März 2023
Berlin – Das Gesamtdefizit, das die Krankenhäuser infolge der Inflation kontinuierlich ansammeln, ist zum Monatsende auf 8,95 Milliarden Euro angewachsen. Das ist das Ergebnis einer Berechnung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG).
Demnach häufen die Kliniken jeden Monat rund 740 Millionen zusätzliches Defizit an. Ursache dafür sind nach Angaben der DKG die stark gestiegenen Preise seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine.
Die Bundesregierung hat es bisher versäumt, die immense wirtschaftliche Last mit einem Inflationsausgleich von den Krankenhäusern zu nehmen. 96 Prozent der Kliniken können ihre Ausgaben nicht mehr aus den laufenden Einnahmen finanzieren.
Die in allen Bereichen stark gestiegenen Preise treffe die Krankenhäuser besonders hart, da sie die Kosten nicht wie andere Branchen weitergeben könnten, sagte der Vorstandsvorsitzende der DKG, Gerald Gaß. Leider würden die von der Bundesregierung versprochenen Ausgleichsmilliarden fast niemandem helfen, denn die Details seien so gestaltet, dass kaum eine Klinik von ihnen profitiere.
Gaß wiederholte damit die Kritik, die schon in den vergangenen Wochen mehrfach geäußert worden war. Die Situation ist auch dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) bekannt, dort arbeitet man dem Vernehmen nach an einer Lösung des Problems.
Gaß mahnte heute zur Eile. „Wenn die Bundesregierung jetzt keinen schnellen und klaren Weg findet, die Krankenhäuser tatsächlich zu entlasten, drohen uns Versorgungseinschränkungen durch zahlreiche Klinikinsolvenzen und daraus folgende Schließungen“, sagte er. © may/EB/aerzteblatt.de

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