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AOK verzeichnet Anstieg der Arzneimittelausgaben

Freitag, 5. Mai 2023

/Eugene_Photo, stock.adobe.com

Dortmund – In Westfalen-Lippe und in Schleswig-Holstein sind die Ausgaben für Arzneimittel erneut deutlich gestiegen. Darauf hat die AOK NordWest hingewiesen.

Demnach geht aus den aktuellen Statistiken des GKV-Spitzenverbands (GKV) hervor, dass die rund 7,4 Millio­nen gesetzlich Versicherten in Westfalen-Lippe im vergangenen Jahr Medikamente im Wert von 5,1 Milliarden Euro verordnet bekamen. Das ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr von 5,4 Prozent.

In Schleswig-Holstein stiegen die Ausgaben um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hier erhielten die rund 2,5 Millionen gesetzlich Versicherten 2022 Medikamente im Wert von 1,6 Milliarden Euro.

„Die anhaltend hohen Ausgabensteigerungen bei Arzneimitteln müssen von der Ampelkoalition endlich ge­bremst werden“, sagte dazu AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann.

Die gesetzlichen Änderungen durch das Ende des letzten Jahres verabschiedete GKV-Finanzstabilisierungs­ge­setz (GKV-FinStG) reichten bei Weitem nicht aus, um die Preis- und Ausgabenspirale wieder zurückzudrehen, damit die Arzneimitteltherapie auch in Zukunft noch bezahlbar bleibe.

„Denn Hersteller können immer noch sechs Monate lang hohe Gewinne für die von ihnen festgesetzten Preise einfahren, unabhängig davon, ob das neue Arzneimittel einen Mehrwert für die Versorgung bringt oder nicht“, so Ackermann.

Es sei darüber hinaus zu befürchten, dass die ab dem zweiten Halbjahr zu erwartenden Preissenkungen zuvor eingepreist werden und die Hersteller mit noch höheren Wunschpreisen in den Markt eintreten.

Deshalb gebe es nur eine Lösung: „Der verhandelte Erstattungsbetrag muss rückwirkend zum Markteintritt gelten. Für einen angemessenen Preis von Beginn an sollte ein Interimspreis als vorläufiger Abrechnungs­betrag für jedes neue Arzneimittel festgelegt werden“, forderte Ackermann. Hinzu komme, dass neue Medika­mente immer mehr kosteten, aber davon nicht mehr Menschen profitierten.

„Es wird immer mehr Geld für eine immer geringere Versorgungsreichweite ausgegeben“, sagte Ackermann. Daher seien dringend Regulierungsmaßnahmen erforderlich. Das gelte insbesondere für Arzneimittel zur Behandlung seltener Erkrankungen mit häufig noch unzureichender Evidenz, aber besonders hohen Preis­forderungen. © hil/sb/aerzteblatt.de

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