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Stigmafreier Umgang mit Suchtkrankheiten angemahnt

Montag, 22. Mai 2023

/lassedesignen, stock.adobe.com

Weimar – Der Umgang mit Suchterkrankungen ist in Deutschland aus Sicht von Fachleuten immer noch stark von Ausgrenzung geprägt.

Die Stigmatisierung betroffener Menschen und ihrer Angehörigen sei weiterhin eher die Regel als die Ausn­ahme, kritisierte die Geschäftsführerin des Fachverbandes Drogen- und Suchthilfe, Eva Egartner, vor Beginn eines Bundeskongresses heute in Weimar.

„Wir haben das Problem, dass Suchterkrankungen noch immer nicht gleichgestellt sind etwa mit psychiatri­schen und somatischen Diagnosen“, sagte Egartner.

So würden Abhängigkeitserkrankungen als Ausdruck per­sönlichen Fehlverhaltens gesehen und zeuge der Umgang mit den Betroffenen nicht selten von Herablassung und Diskriminierung. Notwendig sei aber, ihnen Brücken ins Hilfesystem zu bauen, anstatt ihnen den Zugang zu Leistungen zu verwehren.

So würden Suchtkranke zum Beispiel kaum eine ambulante Psychotherapie erhalten, sagte Egartner. Außer­dem fühlten sich bei der Umwandlung der Strafe für drogenabhängige Häftlinge in eine Therapie die Kran­ken­kassen oftmals nicht zuständig.

Zu einem stigmafreien Umgang gehöre ein uneingeschränkter Zugang für Suchtkranke zur Gesundheitsver­sorgung, sagte Egartner. Das gelte gleichwohl für die gesamte gesellschaftliche Teilhabe, zu der auch die Gleichbehandlung etwa auf dem Arbeits- oder Wohnungsmarkt zähle.

Nach Einschätzung des Verbandes sind Suchterkrankungen nach der Coronapandemie weiter auf dem Vor­marsch. Die derzeitige Situation mit Krieg und Krisen und der dadurch empfundenen Ausweglosigkeit lasse viele vermehrt zu Suchtstoffen greifen. © dpa/aerzteblatt.de

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